Folsäure in der Schwangerschaft

Folsäure ist ein wertvolles Vitamin. Für die menschliche Gesundheit ist dieses Vitamin unerlässlich. Leider nehmen die meisten Menschen zu wenig Folsäure zu sich, da sie nicht wissen, wie wichtig Folsäure für den Organismus ist. Doch nicht nur für den Stoffwechsel ist die Folsäure bedeutend, auch Frauen sollen während der Schwangerschaft auf eine gute Folsäureversorgung achten. Warum dies so ist, wissen jedoch nur die Wenigsten.

Warum brauchen wir Folsäure?

Die Folsäure sorgt für einen geregelten Stoffwechselablauf und ist maßgeblich für die Zellteilung sowie verschiedene Wachstumsprozesse des menschlichen Körpers. Nimmt man zu wenig Folsäure zu sich, kann es zu Stoffwechselstörungen und verschiedenen Krankheitssymptomen kommen. Hierzu zählen beispielsweise

  • Blutarmut
  • Verdauungsproblem
  • Veränderungen an den Schleimhäuten.

Warum ist Folsäure während der Schwangerschaft so bedeutend?

Planen Frauen ein Kind zu bekommen, so raten Mediziner Folsäure bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig einzunehmen. Für das ungeborene Kind ist Folsäure sehr wichtig. Besonders in den ersten Tagen und Wochen – eben auch dann, wenn die werdenden Mütter noch nicht wissen, dass sie schwanger sind – benötigt der Embryo besonders viel von dem Vitamin. Liegt dem Neuralrohr, welches zwischen dem 18.-25. Entwicklungstag angelegt wird, eine Fehlbildung durch Folsäuremangel zugrunde, so kann dies zu Schädigungen an Wirbelsäule oder Nervenbahnen führen. Die Folgen könnten für das ungeborene Kind schwerwiegend sein.

Wie viel Folsäure sollte man täglich zu sich nehmen?

Die empfohlene Tagesdosis an Folsäure liegt bei Jugendlichen und Erwachsenen bei ca. 400 Mikrogramm pro Tag. Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf. Sie benötigen ungefähr 600 Mikrogramm täglich.

Wie sollte eine folsäurereiche Ernährung aussehen?

Für eine normale, reguläre Folsäurezufuhr ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung bereits ausreichend. Viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte sorgen für einen guten Ausgleich. In mehreren Lebensmittel finden wir Folsäure in natürlicher Form an: Leber, grünes Gemüse wie Broccoli oder Spinat, Weizenkeime, Hefe, Eigelb und Zitrusfrüchte oder Säfte sind reich an Folaten.  Laut Studien und neuesten Untersuchungen wurden allerdings weniger schöne Ergebnisse erzielt: die Mehrheit der Probanden ernährten sich folsäurearm und nahmen zu wenig von dem wertvollen Vitamin zu sich.

Sind Folsäuretabletten für Schwangere sinnvoll?

Bereits in den ersten Tagen und Wochen einer Schwangerschaft ist die Einnahme von Folsäure wichtig. Sehr bedeutsam: die Schließung des Neuralrohrs des ungeborenen Kindes. Bei ungefähr ein bis zwei von 1000 Schwangerschaften schließt sich das Rohr nicht und ein so genannter Neuralrohrdefekt entsteht. Die wohl bekannteste Diagnose ist die Spina bifida, welche allgemeinhin als „offener Rücken“ bekannt ist.

Warum sich das Neuralrohr nicht vollständig geschlossen hat, kann verschiedene Ursachen haben. Studien erbrachten jedoch die Erkenntnis, dass sich die Zahl der Fehlbildungen verringern lässt, wenn Frauen vor und während der Schwangerschaft mit zusätzlich Folsäurepräparaten versorgt ist. Sicherheitshalber wird deshalb die Einnahme von Folsäure bereits vor der Empfängnis angeraten.

Wie viel Folsäure sollten Frauen mit Kinderwunsch zu sich nehmen?

Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere nehmen 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag ein. In den Apotheken gibt es spezielle Präparate, welche Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangeren ans Herz gelegt werden. Dieses Nahrungsergänzungsmittel deckt die empfohlene Zufuhr an Folsäure ab und verringert das Risiko, dass das Kind an einem Neuralrohrdefekt erkrankt.

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Foto von Janine, meinhaushalt.at