Wäre es nicht zu schön, wenn ein Kind genau dann einschlafen würde, wenn Mama und Papa es in sein Bett legen? Leider ist dies nicht immer der Fall: es muss noch eine Geschichte vorgelesen werden, ein Glas Wasser wird dringend benötigt oder ist das Gruselmonster in der hintersten Ecke neben dem Schrank wieder zu verscheuchen?

Ein Kind kann natürlich nicht immer dann einschlafen, wann wir es gern möchten. Dennoch gibt es ein paar Tipps, wie sich das Einschlafen beim Kind positiv beeinflussen lässt.

Zum Abend wird es ruhiger

Die Tage sind für die Kinder schon recht spannend, da sollte der Abend eher ruhig und besinnlich sein. Besonders auf Reizüberflutung reagieren kleine Kinder nicht immer sofort, sondern erst einige Zeit später. War der Besuch im Zoo, auf dem Spielplatz oder im Park sehr aufregend? Auch wenn man es zuerst nicht glaubt, aber viele Kinder verarbeiten die Eindrücke erst dann, wenn sie zur Ruhe kommen.

• Was kann man tun?

War der Tag voller Ereignisse und Erlebnisse, so sollte man sich mit dem Ins-Bett-gehen besonders lange Zeit lassen. Stellen Sie das Radio und das Fernsehen aus, dämmen Sie das Licht, kuscheln Sie sich mit dem Kind auf das Sofa und lesen Sie noch gemeinsam eine Runde in Ihrem Lieblingsbuch. Oder suchen Sie ein Puzzle aus, malen Sie gemeinsam oder spielen Sie ein ruhiges Spiel. Kinder erzählen in dieser Zeit noch viel und lassen so den Tag Revue passieren. Mit ein wenig Körperkontakt und einer ordentlichen Portion Kuscheln kommt das Kind peu á peu zur Ruhe.

Abendrituale einhalten

Kinder lieben feste Rituale und auch überschaubare Strukturen. Dies gibt den Kindern Halt und macht sie auch innerlich stabil. Ein abendliches, beruhigendes Bad, das gemeinsame Abendessen und eine Gute-Nacht-Geschichte signalisieren dem Kind: prima, es wird Abend.

• Was kann man tun?

Am besten sind die Rituale immer auf die gleiche Weise und möglichst zur gleichen Uhrzeit durchzuführen. Kinder wollen nicht wie wir Abwechslung, sondern haben dann eher Schlafprobleme, wenn sich unvorhergesehene Ereignisse in den Ablauf einfügen. Studien ergaben sogar, dass Kinder seltener Probleme mit dem Einschlafen haben, wenn der Abend strukturierter abläuft. Gewöhnen Sie Ihr Kind auf Dauer an eine bestimmte Uhrzeit zum Schlafen-gehen, so wird es nach einiger Zeit automatisch müde.

Wir haben einen strukturierten Ablauf eingeführt: nach dem Abendessen wird gebadet, jeder darf sich ein Buch für die Gute-Nacht-Geschichte aussuchen und wenn die Kinder im Bett liegen, wird noch ein Gute-Nacht-Lied gesungen. Und wehe, wir lassen einen Punkt abends aus, die Kinder fordern diese Rituale jeden Abend ein. Das gemeinsam Lesen und Kuscheln am Abend ist auch für mich ein wunderschöner Abschluss des Tages. Wir haben eine kleine Kuschelecke mit Matratzen und vielen Kissen und Decken eingerichtet, wo wir zu viert gemütlich Platz haben. Dazu haben wir viele Bücher mit Geschichten, wo sich jedes Kind eine aussuchen darf.

Als Bücher für Gute-Nacht-Geschichten eignen sich fast alle Bücher. Es gibt auch auch eigene Gute-Nacht-Geschichten für Kinder, die meist nur 3-5 Minuten dauern. Bücher mit Gute-Nacht-Geschichten gibt es in Buchgeschäften, Schreibwarengeschäften, Diskontern oder auch bei Amazon: Bücher für Gute Nacht Geschichten

Wie finde ich den richtigen Zeitpunkt?

In der Tat gilt es, für das Kind den idealen Zeitpunkt zum Schlafen zu finden. Es bringt wirklich nichts, ein Kind in sein Bett zu legen, wenn es partout nicht müde ist. Allerdings ist es ebenso müßig, wenn das Kind übermüdet ist. Dann reagiert es aufgedreht, quengelig und findet ebenso wenig in den Schlaf. Oftmals sieht das Kind die Schlafenszeit als Bestrafung an und möchte umso weniger im Bett liegen bleiben. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen?

• Was kann man tun?

Zeiten einhalten ist der beste Tipp. Hat das Kind zum Schlafen-gehen eine feste Uhrzeit, so wird es sich auf Dauer an dieses Zeitfenster auch gewöhnen. Ist der richtige Zeitpunkt jedoch verpasst worden und sind Signale wie

• Dauerhaftes Gähnen
• Müde die Augen reiben
• Unlust

verpasst worden, so muss man abwarten, bis die nächste Vorschlaf-Phase erreicht ist. Dies kann laut Schlafforschern bis zu 45 Minuten dauern – vorher hat das Hinlegen keinen Sinn.

Wir haben für uns die Schlafenszeit für 20 Uhr festgelegt. So stimmen wir die Abendrituale immer so ab, dass die Kinder um 20 Uhr herum im Bett liegen. Natürlich gibt es auch mal Ausnahmen und sie dürfen an besonderen Tagen länger aufbleiben, wie zum Beispiel am Wochenende, oder wenn Besuch da ist.

Warum klettert mein Kind immer wieder aus seinem Bett?

Das kann viele Gründe haben. Vielleicht vermisst das Kind die wohlige Geborgenheit zu seinen Eltern oder ist schlicht und ergreifend einfach nur neugierig, was Mama und Papa noch so machen. Wie? Die sehen noch fern? Ich will auch!

• Was kann man tun?

So oder ähnlich spielen sich die Gedanken der Kinder ab – zeigen Sie dem Kind, dass es nicht allein ist und ruhig schlafen darf. Lassen Sie die Zimmertür einen Spalt offen, damit die natürlichen Geräusche zu ihm vordringen und ihn beruhigen. Auch ein T-Shirt von Mama oder Papa können helfen. Diese duften herrlich nach den Liebsten und beruhigen den Schatz. Viele Kinder mögen auch ihr Kuscheltier mit ins Bett nehmen. Hat den Vorteil, dass sie so immer etwas haben, was sie mit ins Bett nehmen können, nur wenn es mal nicht da ist, weil es bei der Oma vergessen wurde, dann kann das Schlafen-gehen ein wenig mühsamer werden.

Unsere Kinder haben sehr viele Kuscheltiere, die im Bett mit ihnen schlafen dürfen, aber es gibt bei jedem Kind ein ganz wichtiges Hauptkuscheltier, ohne dem gehen sie nicht ins Bett.

Kuscheltiere gibt es in Spielwarengeschäften, Diskontern und auch bei Amazon: Kuscheltiere bei Amazon

Auch ein Nachtlicht oder Steckdosenlicht kann Wunder bewirken. Hat das Kind Angst im Dunkeln, so kann ein kleines Licht alle Monster und Ungeheuer vertreiben.

Wir haben auch einen Nachtlichtstecker, den sie anfangs sehr vehement eingefordert haben, jetzt aber gar nicht mehr so beachten. Es ist aber auch für die Eltern praktisch, denn wenn in der Nach ein Kind weint, sieht man gleich ein wenig, und braucht nicht gleich ein grelles Licht aufdrehen.

Zu kaufen gibt es Nachtlichter bei Diskonter, oder auch bei Amazon: Nachtlichter bei Amazon

Gut überlegt Rituale einführen

Schon sehr früh sollten sich die Eltern überlegen, wie Sie ihr Kind darauf aufmerksam machen, dass es bald ins Bett gehen darf. Sie sollten sich zurechtlegen, zu welcher Uhrzeit das Kind ins Bett gehen sollte und was davor alles passieren sollte. Oft merkt man aber ganz von selber, wann das Kind wirklich müde ist und so gibt es Kinder die schon um 18 Uhr fix und fertig sind und welche, die noch bis 20 Uhr fit sind. Beobachten Sie ihr Kind und finden Sie den Rhythmus der Ihrem Kind und Ihnen am besten passt.

Weiters sollten Rituale eingeführt werden, die Sie als Eltern auch persönlich gut finden. Wenn Sie zum Beispiel nicht gern Singen, macht es wohl wenig Sinn dieses als Hauptritual einzuführen. Sie können auch ein gutes Buch lesen, ein kleines, ruhiges Spiel spielen, oder ein Gute-Nacht-Lied abspielen lassen. Ein schöner Abschluss ist auch möglich indem man den Tag mit dem Kind noch einmal Revue passieren lässt. Jeder darf sagen, was ihm persönlich gut gefallen hat und was nicht.

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Bild von Janine, meinhaushalt.at