Was hilft wirklich gegen Schnupfen?

Vor Schnupfen kann man nie wirklich gefeit sein – in den kalten Wintermonaten und auch wenn im Sommer draußen die Sonne scheint, kann uns ein fieser Schnupfen ziemlich zu schaffen machen. Gegen Schnupfenviren gibt es keine Schutzimpfung und keine Therapie. In Apotheken und Drogerien gibt es gegen Schnupfen allerhand zu erwerben – aber diese Präparate helfen meist nur bedingt. Dabei weiß ein jeder von uns, wie anstrengend es ist, wenn man keine Luft mehr durch die Nase bekommt. Ganz zu schweigen von dem lästigen Unwohlsein, den ein Schnupfen so mit sich bringt.

Was wirklich hilft, und wie man gegen Schnupfen bestmöglich vorgehen kann, legen wir im  Folgenden konkret dar.

Wie entsteht Schnupfen?

Der Schnupfen entsteht meist durch einen Infekt, der durch Rhinoviren besonders in der kalten und feuchten Jahreszeit äußerst aktiv ist. Gelangt man an diesen Virus, so setzt dieser sich auf die Nasenschleimhäute und vermehrt sich dort rasant. Resultat ist meist eine Entzündung der Schleimhäute, dies wird durch den Abgang von Sekreten begleitet, was bedeutet, dass ein Schnupfen Einzug hält. In den meisten Fällen beginnt der Schnupfen mit leichtem Kribbeln in der Nase gefolgt von Niesattacken. Dies kommt daher, dass die Reinigungsfunktion der Nasenflimmerhärchen nicht mehr gegeben ist, da diese von dem Sekret überdeckt sind. Das vermehrte Niesen ist schlussendlich eine Abwehrreaktion des Körpers, da dieser die Viren zu bekämpfen versucht. Doch durch das Niesen wird die Nase noch mehr angegriffen, die Nase „läuft“ und zu allem Übel schwellen die Nasenschleimhäute und Nasenmuscheln auch noch an, so dass das Atmen durch die Nase nicht mehr gegeben ist. Innerhalb weniger Stunden oder Tage ist die Nase derart „verstopft“, dass das Reinigen der Nase schwer fällt. Womit ist man nun gut beraten?

Was kann man bei Schnupfen tun?

Nase spülen

Trockene Luft in beheizten Räumen, wie es in den Wintermonaten durch die Heizung häufig der Fall ist, reizt die Nase noch mehr, was den Viren in der Nase ein „inneres Rodeo“ bereitet. Durch Nasenspülungen mit Physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 0.9%) sorgt man für eine Reizlinderung, Befeuchtung und Reinigung, was das Allgemeinbefinden verbessert. Wenn man keine physiologische Kochsalzlösung aus der Apotheke zuhause hat, dann kann man sich auch selbst eine milde Salzlösung herstellen:

  • Einen Teelöffel Kochsalz auf ungefähr einen Liter lauwarmes Wasser gegeben und bis zur Auflösung verrühren. So eine Kochsalzlösung brennt weniger stark, da ihr Salzgehalt besser an den Salzgehalt der Körperflüssigkeiten angepasst ist.

Kindern sollte man die physiologische Kochsalzlösung eintropfen.

Mit einer Nasendusche, welche günstig in Apotheken zu erhalten ist, kann man die Nasenatmung erleichtern und Viren gleichzeitig ausschwemmen. Das regelmäßige Durchlüften der Wohnräume ist zudem sehr wichtig, damit die trockene Heizungsluft diese Behandlung nicht wieder aufhebt. Hat es jedoch Minusgrade, dann bewirkt Lüften eine Absenkung der Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen, und man sollte danach mit einem Luftbefeuchter für ein angenehmeres Raumklima sorgen.

Ebenso sind ausgedehnte Spaziergänge an der frischen, nicht zu kalten Luft ein wahrer Geheimtipp.

Inhalieren

Weiterhin bildet Inhalieren eine super Alternative zur Nasenduschen. Ein Dampfbad mit reichlich heißem Wasser und ätherischen Ölen entspannt die Nasenschleimhäute, löst den hartnäckigen Schleim und verhilft den leichteren Abgang des Sekrets.

Doch die fiese Methode aus Oma-Zeiten, bei dem der gesamte Kopf mitsamt einer dicken Wolldecke über einer riesigen Salatschüssel mit kochendheißem Wasser bedeckt sein musste, ist heutzutage glücklicherweise passé. In Apotheken sind mittlerweile handliche Inhalatoren zu erwerben, welche sich auf den Nasen- und Mundbereich beschränken. Somit kann man sein Umfeld weiterhin betrachten und gleichzeitig dem Virus zu Leibe rücken. Hierfür werden ebenfalls heißes Wasser und ein wenig ätherische Öle verwendet – der Effekt ist derselbe. Das ätherische Öl, meist in Form von Eukalyptusöl oder Pfefferminzöl ist sehr zu empfehlen, kann auch leicht unter die Nase gegeben werden – somit atmet man wieder leichter durch. Auch das Wundermittel Apfelessig kann hier wohltuend sein, hier eine Anleitung für ein Apfelessig-Dampfbad:

Dafür Wasser und Apfelessig zu gleichen Teilen in einem kleinen Topf erhitzen, ich fülle es dann immer in eine Schüssel um, man kann aber auch gleich den Topf verwenden. Dann über den Topf beugen und ein Handtuch über den Kopf geben, so dass der Dampf nicht entweichen kann. Jetzt den Dampf mit der Nase versuchen einzuatmen, so lange es angenehm erscheint, aber nicht länger als 5 Minuten. Danach unbedingt ein wenig ausruhen und nicht hinausgehen. Das inhalieren kann man nach einer Weile immer wiederholen.

Extratipp: Dieses Dampfbad hilft auch bei Spannungskopfschmerzen, denn es belebt und regt den Blutfluß an!

Viel Flüssigkeit

Viel Trinken ist außerdem sehr wichtig: das Trinken hält zwar nicht den Schleim flüssig, sorgt aber für einen geregelten Flüssigkeitshaushalt im Organismus, da es ohne Zweifel Tatsache ist, dass der Körper während eines Infektes – gerade in Verbindung mit Schnupfen – Wasser verliert.

Richtig die Nase putzen will gelernt sein

Auch das Schnäuzen will gelernt sein. Viele Menschen erledigen das Naseputzen mit einem lauten „Tröten“ und ähneln damit fast einem Elefanten. Dies ist allerdings nicht die beste Methode: hierdurch wird das Nasensekret noch tiefer in die Nasennebenhöhlen befördert, was auf Dauer zu Nasennebenhöhlenschmerzen führen kann. Ist dies eingetreten, fühlt sich der kranke Mensch noch elendiger und ausgelaugter. Richtiges Schnäuzen: gelegentliches und leichtes Schnäuzen verhindert die Ausdehnung des Virus. Taschentücher sollten auch höchstens ein einziges Mal verwendet werden und sofort in den Mülleimer landen. Warum? Verwenden wir ein Taschentuch mehrere Male, so ist die Gefahr ziemlich groß, sich nochmals mit dem Erreger zu infizieren. Keine schöne Angelegenheit – schließlich wollen wir den Schnupfen ja in die Flucht schlagen.

Richtiges Hygieneverhalten

  • Ärmel zum Husten und Niesen verwenden
  • Hände mehrmals am Tag mit Wasser und Seife waschen
  • Desinfizieren der Hände mehrmals am Tag
  • Räume öfter lüften
  • auf Körperkontakt verzichten

Sind Nasensprays gut gegen Schnupfen?

Finger weg von Nasentropfen oder Nasensprays. Diese können zwar hin und wieder verwendet werden, sollten auf Dauer allerdings nicht Bestandteil zur Bekämpfung des Schnupfens sein. Sicherlich erleichtern diese kleinen Helferchen innerhalb kürzester Zeit die Schleimhäute, wir können wieder frei atmen und fühlen uns wohler. Aber: es ist auch bewiesen, dass gerade Nasensprays bei unsachgemäßer Verwendung zur Bakterienfalle werden und zudem auch den Benutzer süchtig machen können. Die Nasenschleimhäute gewöhnen sich recht schnell an das Nasenspray und schwellen durch den Wirkstoff im Nasenspray recht schnell ab, allerdings nach wenigen Stunden auch wieder an. Wird dieses „Ping-Pong-Spiel“ ewig weiter geführt, kann die Nutzung von Nasenspray und Co. schnell schwere Folgen haben. Das Medikament trocknet die Schleimhäute mit der Zeit sehr stark aus, dies versucht der Körper zu regulieren und fördert die Durchblutung, was wiederum zu einer Anschwellung der Nasenschleimhäute führt. Wenn schon Nasenspray, dann das gute mit dem Meerwassersalzanteil.

Natürlich gibt es noch viele weitere Tipps zur Bekämpfung gegen Schnupfen – sehr beliebt sind diverse Hausrezepte und Hausmittelchen, ob diese allerdings den gleichen Effekt erzielen bleibt umstritten. Bei dem einen helfen sie gut, bei anderen Menschen schlagen sie gar nicht erst an. Dies kann daher bei einer persönlichen Auswertung selbst entschieden werden.

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Foto von Sabine, meinhaushalt.at