Viele Familien zieht es an den Stadtrand um sich den Traum eines Häuschens mit Garten zu erfüllen. Für Kinder gibt es nichts schöneres als in der Natur herumzustreifen, zu pflanzen oder planschen. Nur eine Schaukel macht manchmal nicht einen kindgerechten Garten aus. Wenn Sie beim Gestalten und Pflanzen ein paar Dinge beachten, wird ihr Garten ein Paradies für Kinder und zu einer unvergessenen Kindheitserinnerung.

Zauberwald und Kinderhäuschen

Kinder lieben es, sich zu verstecken so ist es ideal, wenn auch im Garten die Möglichkeit dafür besteht. Ist der Garten groß genug, kann ein kleines Wäldchen mit Gehölz eingeplant werden. Wenn Sie die Sträucher selber einpflanzen, achten Sie darauf, dass diese recht schnell wachsen, so dass die Kinder es noch mitbekommen. Hier eignen sich schnellwüchsige Sträucher wie Roter Hartriegel, Gemeiner Schneeball, gewöhnlicher Liguster oder Weißdorn. Wer mag kann dazwischen kleinkronige Bäume wie Feldahorn oder Eberesche pflanzen.

Den Rand des Gartens kann man mit heimischen Sträuchern (bitte keine Thujen!) bepflanzen, damit haben Insekten und Vögel sehr viel Freude.

Ein Traum von Kindern (und manch einem Erwachsenen!) ist ein Baumhaus. Sind keine großen, bestehenden Bäume vorhanden, freuen sich Kinder auch über ein kleines Holzhäuschen auf dem Boden. Wenn Sie kein Haus aufstellen wollen, können Sie auch einen Tisch mit Decken aufstellen, das ist eine wunderbare Höhle. Oder vielleicht ein Kinderzelt, wo sich die Kinder genauso gut verstecken können.

Wasser, Sand und Wiese

In einem Garten für Kinder sollte das Element Wasser nicht fehlen. Kinder lieben es mit dem Wasser zu pritscheln und es mit Sand zu vermischen. Doch überlegen Sie sich gut, was Sie in Ihrem Garten aufstellen. Sind die Kinder nämlich noch sehr klein, ist höchste Vorsicht geboten. Die Kinder werden von Wasser magisch angezogen und wenn sie noch nicht schwimmen können, ist ein Fall ins Wasser sehr gefährlich. Liebäugeln Sie mit einen Schwimmteich oder einen Pool in Ihrem Garten, sollte dieser anfangs gut umzäunt sein. Stellen Sie für Ihre Kleinen ein Planschbecken auf, sollten Sie diese nie allein lassen. Es muss aber nicht immer eine professionelle Wasserstelle sein, die Kinder haben auch mit einem Wasserschlauch oder einem Sprenger sehr viel Spaß.

Kleine Kinder werden eine Sandkiste ganz wunderbar finden, vor allem in Verbindung mit Wasser. Stellen Sie die Sandkiste aber etwas abseits vom Haus auf, so dass der Sand bis zur Eingangstür ein wenig abfallen kann. Aus Erfahrung kann sich hier nämlich ganz viel Sand auf so einem kleinen Körper sammeln. Die Sandkiste immer gut mit einer Plane abdecken, damit Katzen oder andere Tiere sie nicht verunreinigen können. Achten Sie hier auch auf einen Schattenspender,  wie ein Sonnensegel oder einen Schirm. Zu schattig sollte der Platz auch nicht sein, sonst ist der Sand ständig unter Wasser und kann nicht trocknen. Wer keine Sandkiste haben möchte, kann auch ein kleines Beet zur Verfügung stellen, wo die Kinder Löcher graben können, oder schöne Erdburgen bauen können.

Einen Teil im Garten sollten Sie für die Kinder als Wiese belassen. Da können die Kinder herumlaufen oder Ball spielen. Als Rasen eignet sich eine strapazierfähige Saatgutmischung für Sport- und Spielrasen. Oder Sie lassen es als Naturwiese, wo Blumen gepflückt werden können.

Naschgarten für Kinder

Eine ganz tolle Möglichkeit für Kinder ist ein kleiner Naschgarten. Stellen Sie eine Ecke des Gartens als Gemüsebeet zur Verfügung und pflanzen Sie – am besten mit den Kindern – etwas Obst und Gemüse an. So lernen die Kinder gleich, woher das Gemüse und Obst kommt und wie man sich darum kümmert. Meist lieben es die Kinder, das Selbstgepflanzte zu gießen und natürlich zu ernten.

Hier eignen sich Erdbeeren, Erbsen, Tomaten, Himbeer- und Ribiselsträucher. Ist im Garten nicht so viel Platz vorhanden, können Töpfe mit Tomatenpflanzen oder Karotten bestückt werden. Ganz toll ist auch ein Kräutertopf, wo die Kinder mit der Schere selber ernten können.

Ist mehr Platz vorhanden, können Obstbäume gepflanzt werden. Marillen-, Kirschen- oder Apfelbäume sind wunderbar für Kinder. Toller Nebeneffekt: Mit den Früchten können Sie Marmelade oder Säfte selber herstellen.

Der Garten für alle Altersstufen

So wie die Kinder sich ändern, sollte auch der Garten flexibel sein. Kleinere Kinder haben andere Bedürfnisse als Teenager. Anfangs ist es wichtig für Sie als Eltern, dass Sie kleinere Kinder immer im Blick haben. Ein flaches Stück Rasen oder ein flaches Planschbecken reichen Kleinkinder anfangs. Im Kindergarten-Alter freut sich Ihr Nachwuchs über Schaukel, Sandkiste, Rutsche oder Klettergerüst. Schulkinder wollen nicht mehr ständig beobachtet werden und schätzen Rückzugsorte im Garten. Eine kleine Laube, eine Hängematte, oder ein Baumhaus sind schöne Plätzchen für Teenager.

Sicherheit im Garten

So wie im Haushalt, muss auch im Garten mit Kindern aufgepasst werden. Hier haben wir aufgelistet, auf was Sie unbedingt achten sollten:

Spitze Zäune oder Pflanzenstützen: Vermeiden Sie solche in Ihrem Garten. Sind diese bereits vorhanden, dann sichern Sie diese mit Korken oder Aufsteckern aus Kunststoff.

Giftige Pflanzen: Verwenden Sie ungefährliche Pflanzen im Garten. Sind bereits welche gepflanzt, sprechen Sie mit den Kindern und erklären Sie Ihnen mehrmals, dass Sie diese nicht berühren sollen. Giftig sind z.B: Buchsbaum, Maiglöckchen, Goldregen, Oleander uvm.

Kletterfallen vermeiden: Kinder klettern gern. Sichern Sie Stellen, die steil hinunter gehen mit Geländer oder Kindertüren. Verwenden Sie nur stabile und standfeste Gartenmöbel.

Steckdosen: Auch im Außenbereich sollten Sie Steckdosen mit Kindersicherungen versehen.

Wasserstellen absichern: Haben Sie einen Teich oder einen Pool im Garten, stellen Sie am besten einen Zaun um die Wasserstelle.

Werkzeug und Chemikalien: Sperren Sie Werkezeuge und Chemikalien weg.

Tierkot oder tote Tiere: Suchen Sie den Garten immer nach Tierkot oder toten Tieren ab und entsorgen diese. Erklären Sie den Kindern, dass sie diese nicht anfassen sollen.

Kindgerechtes Werkzeug: Dürfen die Kinder im Garten mithelfen, achten Sie darauf, dass die Kinder kindgerechtes Werkzeug benutzen. Sind scharfkantige Geräte dabei, muss immer ein Erwachsener dabei sein.

Planung ist alles

Sind die Kinder schon größer können Sie diese in die Gartenplanung ruhig einbeziehen. Ermutigen Sie die Kinder etwas zu zeichnen, oder was sie sich wünschen würden. Notieren Sie von allen (!) Familienmitgliedern die Wünsche. Denn jeder stellt sich unter einem erholsamen Garten etwas anderes vor: vielleicht träumt die Mama von einer romantischen Laube, der Papa von einem Fitnessparcours und die Kinder von einem Baumhaus. Teilen Sie Ihren Garten in die Bereiche der Personen ein und versuchen Sie alle Wünsche in der Gartengestaltung zu berücksichtigen.

Fotos von Sabine, meinhaushalt.at

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