Wie vermeidet man Eifersucht, wenn ein Geschwisterchen zur Familie dazukommt?

Autor

Redaktion

Kategorie

Geposted am

13. Mai 2009

Lange Zeit ist das Erstgeborene der Familie der Mittelpunkt überhaupt. Es wird von allen Seiten verwöhnt, darf alles und nutzt dieses auch ab und an geschickt aus und fühlt sich somit als die Nr. 1 beim Mama und Papa sowie allen Verwandten. Doch häufig ist die Familienplanung mit nur einem Kind noch nicht abgeschlossen und ein weiteres Geschwisterchen soll in die Familie folgen. Obwohl sich viele Eltern in den kommenden zehn Monaten der Schwangerschaft auf das weitere Kind und das Erstgeborene bestmöglich auf die neue Situation vorbereiten möchten, kann es durchaus sein, dass das ältere Kind nach der Geburt des neuen Geschwisterchens empfindlich reagiert.

Nicht selten ist hier auch Eifersucht im Spiel: haben Mama und Papa mich nicht mehr lieb? Wer ist das zerknautschte Bündel eigentlich? Und was ist mit mir? Werden Mami und Papi jetzt noch genug Zeit für mich haben? Was genau in dem Köpfchen des älteren Geschwisterchens vor sich geht, werden wir wohl nie erfahren – doch die Blicke und Gestiken verraten einiges. Plötzlich sind die Erstgeborenen nicht mehr allein und die Aufmerksamkeit der Eltern muss geteilt werden.

Kinder auf das neue Geschwisterchen vorbereiten

Bei der Betreuung des neuen Babys mit einbeziehen

Daher ist es wichtig, das größere Kind rechtzeitig und ohne Umschweife auf die neue Situation vorzubereiten. Achten Sie unbedingt darauf, dass keines der Kinder zu kurz kommt und eventuell das ältere Geschwisterchen mit kleinen Arbeiten in den Alltag mit eingebunden werden kann. Frische Windeln oder Feuchttücher holen, prüfen ob die Milch die richtige Temperatur hat, mit dem neuen Kind spielen, den Schnuller säubern, Kleidung aussuchen oder kurz den Kinderwagen schieben lassen: all dies sind kleine Beispiele, um das ältere Geschwisterchen an der Arbeit mitwirken zu lassen. Versuchen Sie Ihrem Kind klar zu machen, dass das neue Baby ein eigenständiges, kleines Wesen ist, dass ebenso geliebt wird, wie das ältere Kind – schließlich haben Mama und Papa ja zwei Arme zum Kuscheln und lieb haben. Auch wenn das Neugeborene zu Anfang mehr Zuwendung und Versorgung benötigt, sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiterhin auch auf die Bedürfnisse des anderen Kindes achten.

Eigene Babybilder zeigen

Erzählen Sie dem älteren Kind ruhig, dass es auch mal so klein war, zeigen Sie ihm Babybilder und versuchen Sie ihm zu erklären, dass es auch einmal sehr viel Zuwendung benötigt hat und dass das nun gerade mit dem neuen Baby ebenso ist. Kinder verstehen viel und werden versuchen, ihren Eltern nach besten Willen zu helfen.

Privatzeit nur mit Ihnen

Dennoch wird es irgendwann auch sein Recht verlangen, deshalb ist es nicht verkehrt, wenn sich Mama oder Papa mal ganz viel Zeit allein mit dem älteren Kind beschäftigen, während das andere Elternteil sich intensiv um das Neugeborene kümmert. Machen Sie zum Beispiel allein mit dem älteren Kind einen Ausflug ins Schwimmbad oder ins Kindertheater – so merkt Ihr Kind, dass alles in Ordnung ist.

Verständnis für Babyverhalten

Wundern Sie sich nicht, falls Ihr Erstgeborenes plötzlich wieder in ein Babyverhalten zurückfällt. Auch dies ist typisch für ältere Kinder, die bemerken, dass das kleine Baby mehr Aufmerksamkeit bekommt, sobald es schreit oder beschäftigt werden will. Babysprache oder plötzliches „einnässen“ kommen häufig vor und sollten nicht bestraft werden. Akzeptieren Sie dieses Verhalten und versuchen Sie mit viel Liebe und Verständnis auf die Situation einzugehen. Alles andere würde die Angelegenheit wohlmöglich verschlimmern.

Ehrlich sein bezüglich Spielkamerad

Zusammen mit Ihnen kann das ältere Kind viel leichter verstehen und auch erkennen, wie schön es sein kann, ein Geschwisterchen zu haben. Machen Sie jedoch nicht den Fehler ihrem Kind weiß zu machen, was für ein toller Spielkamerad das neue Kind sein wird. Wir wissen, dass ein Neugeborenes in der ersten Zeit hauptsächlich viel trinken, schlafen und schreien wird. Umso größer wäre nun die Enttäuschung des älteren Kindes zu erfahren, dass der Zeitpunkt noch in sehr weiter Ferne liegt, bis es mit seinem Geschwisterchen wirklich spielen kann.

Insgesamt sind also eine Reihe von Faktoren wichtig, um beide Kinder unter einen Hut zu bekommen, aber mit ein wenig Geschick und Fingerspitzengefühl werden Sie auch diese Situation bestens meistern.

Foto von Sabine, meinhaushalt.at

Lesen Sie auch: Welche Haustiere sind geeignet für Kinder?

Teile gerne den Post mit deiner gewünschten Plattform