Hilfe bei trockenen Augen

Damit eine Schwangerschaft bestehen bleiben kann, bildet der weibliche Körper Hormone. Durch diese Hormonumstellung verändert sich der Körper der Mutter. Mitunter kann sich auch die Zusammensetzung des Tränenfilms verändern. Der Tränenfilm überzieht die Augen und schützt mitunter die Hornhaut vor dem Austrocknen, vor Schmutzpartikeln und verschiedenen Umwelteinflüssen.

Der Fettanteil, die Schleimschicht und der wässrige Part des Tränenfilms halten unsere Augen also sauber. Mit jedem Lidschlag wird das Gemisch neu auf die Augen aufgetragen und gereinigt. In der Schwangerschaft kann jedoch die Zusammensetzung des Tränenfilmgemisches variieren. Ist dies der Fall, reißt vielleicht der Tränenfilm am Auge zu schnell auf und trockene Stellen entstehen. Ein unangenehmes Gefühl für die werdende Mutter.

Was kann man tun, um die Augen zu beruhigen?

Neben chemiehaltigen Medikamenten gibt es auch hier natürliche Alternativen.

Viel Trinken

Es ist wichtig, dass Sie viel trinken, das heißt mindestens 2 Liter am Tag.

Kalte Gurkenscheiben

Kalte Gurkenscheiben aus dem Kühlschrank wirken wohltuend, wenn sie für einige Minuten auf die Augenlider gelegt werden.

Kaltes Wasser

Kaltes Wasser in die Augen geträufelt kann ebenfalls Abhilfe schaffen.

Schwarzer Tee

Schwarzer Tee im abgekühlten Beutel wirkt ebenfalls Trockenheit und Juckreiz entgegen. Legen Sie sich jeweils einen für einige Minuten auf die Augen und lassen Sie die Gerbstoffe im Tee wirken.

Hilfe bei trockenen Augen für Kontaktlinsenträger

Ganz wichtig für Kontaktlinsenträger: auf die Linsen in der Schwangerschaft verzichten. Warum? Ganz einfach: durch die Kontaktlinsen kommt weniger Sauerstoff an die Augen. Auch stark sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen verursachen trockene Augen, da diese schließlich auf den Augen liegen. Wie kann man allerdings die Augen schützen?

Hohe Luftfeuchtigkeit

Hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung (zwischen 55%-65%) können das Leiden lindern. Lüften Sie die Räume öfters und gut durch. Auch Raumluftbefeuchter können hilfreich sein.

Vermeiden Sie Zugluft, Klimaanlagen oder überhitzte Räume

Vermeiden Sie es, sich bei Zugluft, in überhitzten Räumen, in Gegenwart von Klimaanlagen und bei trockenen Raumverhältnissen aufzuhalten. Gehen Sie stattdessen viel in die freie Natur, schützen Sie sich aber vor Wind und Zugluft.

Kein Zigarettenrauch

Halten Sie sich besser nicht in Räumlichkeiten auf, in denen geraucht wird. Der Qualm von Zigaretten & Co. reizen die Bindehäute und reduzieren den Tränenfilm zusätzlich.

Womit kann ich meinen Augen Linderung verschaffen?

In den Apotheken gibt es einige Mittel, welche den Tränenfilm begünstigen können. Diese Tropfen enthalten neben Wasser auch Salze. Lassen trotz allem die Beschwerden nicht nach, so sollte man unbedingt einen Augenarzt aufsuchen.

Sind Kontaktlinsen eigentlich bei der Geburt erlaubt?

Nicht alle werdenden Mütter haben in der Schwangerschaft Probleme mit den Augen. Viel mehr tritt vermehrt die Frage auf, ob unter der Geburt die Verwendung von Kontaktlinsen zulässig ist. Lange Zeit galt der Grundsatz, dass Kontaktlinsen im Kreißsaal verboten sind. Warum? Während der Geburt verstärkt sich mitunter auch der Innendruck der Augen. Hier wären Kontaktlinsen eindeutig hinderlich und könnten mitunter zu Komplikationen führen.

Da allerdings heutzutage die Entwicklung wesentlich weiter ist und ebenso die Sehhilfen eine bessere Beschaffenheit aufweisen, ist die Frage über die Nutzung von Kontaktlinsen bei der Geburt eher in den Hintergrund getreten. Die Kontaktlinsen sind heute viel einfacher zu entfernen und können im Zweifelsfalle schnell entnommen und entsorgt werden. Als Schwangere sollten Sie dennoch beim Aufnahmegespräch im Klinikum diesen Umstand mitteilen und Meinungen zu dem Thema annehmen.

Für Damen, die nur eine leichte Fehlsichtigkeit plagt, sollte dieses Thema jedoch kaum an der Tagesordnung stehen. Verzichten Sie besser auf die Sehhilfe und machen Sie sich keine Sorgen: unter der Geburt (besonders bei den Presswehen) haben die meisten Frauen meist ihre Augen geschlossen und die Optik spielt eher eine zweitrangige Rolle.

Erst wenn das Kind die Welt erblickt, werden Sie das kleine Wunder sehen wollen – daher sollten Brille und Kontaktlinsen zu diesem Zeitpunkt nicht fehlen.

Nach und nach wird sich der Hormonhaushalt wieder normalisieren – in den nächsten Wochen stellt sich der Tränenfilm der Augen wieder um und alles wird seinen gewohnten Gang nehmen.

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Foto von Janine, meinhaushalt.at