Die Mietpreise in europäischen Großstädten kennen seit Jahren nur eine Richtung – steil nach oben. Egal ob Berlin, Paris, Madrid oder London – bezahlbare Mieten in den Hauptstädten Europas sind selten. Es ist eine Entwicklung, die auch hierzulande zu beobachten ist. In Wien steigen die Preise um knapp zwei Prozent pro Jahr, ähnlich ist es in anderen Städten wie Salzburg, Kärnten oder Innsbruck.

Steigende Mieten sind einer der Gründe, warum es vor allem immer mehr Familien raus auf das Land zieht. Es gibt aber auch andere Gründe, dem Leben in der Stadt den Rücken zu kehren und die Freiheit für die Familie auf dem Land zu genießen.

Vogel zwitschern statt Verkehrslärm

Zu den Flüchtlingen aus der Stadt gehören viele Familien. Sie möchten ihrem Nachwuchs ein sorgenfreies Heranwachsen ermöglichen. In ländlichen Regionen ist das noch möglich. Statt einer Kolonne an gestressten Autofahrern ziehen Nachbarn auf dem Rad vorbei am Fenster der dekorativ eingerichteten Küche vorbei. Der soziale Zusammenhalt ist auf dem Land viel größer als in der Großstadt, das Armutsrisiko niedriger.

Die Anonymität der Metropole hat einen weiteren Nachteil – niemand achten auf seine Mitmenschen. In Mehrfamilienhäusern kennen sich die Nachbarn oft nicht einmal, das ist auf dem Land undenkbar. Hier achten die Nachbarn aufeinander und unterstützen sich gegenseitig.

Bezahlbar statt bruchreif

Wer in der Stadt eine Wohnung sucht, nimmt in der Not jedes Angebot an. Immer wieder ist zu hören, das skrupellose Vermieter selbst schimmelige Wohnungen vermieten. Auf dem Land ist Wohnraum in vielen Regionen nicht so knapp. Aus dem Angebot an Ein- und Mehrfamilienhäusern können Familien sich die ideale Unterkunft heraussuchen, und die neue Wohnung mit neuen Möbeln und Dekorationsartikeln einrichten.

Die Mietpreise in weniger dicht besiedelten Regionen sind deutlich günstiger, der Wohnraum lukrativer. Hier stimmt das Verhältnis zwischen angebotenem Wohnraum und verlangter Miete noch, in der Stadt ist dieses Verhältnis längst außer Kontrolle geraten.

Schönes, ruhiges Leben

Die Abgeschiedenheit von der Metropole hat nicht nur Vorteile. Wer nicht von Zuhause aus arbeiten kann, ist häufig zum Pendeln gezwungen – in die Stadt. Freunde und Familienangehörige wohnen meist weiter weg. In der Stadt ist das Auto obsolet, auf dem Land unverzichtbar.

Ein weiterer Nachteil des Landlebens ist die mangelnde Infrastruktur. Fast alle Erledigungen sind aufgrund längerer Fahrwege zeitintensiver. Die Kita oder die Schule für den Nachwuchs, der nächste Arzt oder die Apotheke sind nicht fußläufig zu erreichen. Familien, die sich für den Abschied aus der Großstadt entscheiden, sollten diese Faktoren in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen.

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Foto von Sabine, meinhaushalt.at