Hausbau – Diese versteckten Nebenkosten fallen an

Wer in Österreich ein Haus bauen möchte, muss dabei mehr beachten als die reinen Kosten für Materialien und Handwerker. Um zu ermitteln, ob und wie viel Haus man sich leisten kann, muss man viele Faktoren in diese Rechnung miteinbeziehen. Insgesamt werden sie als Baunebenkosten bezeichnet. Die folgenden Kosten fallen bei einem Hausbau an und sollten nicht unterschätzt werden.

Budgetplanung: Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Die Ausgaben für eine eigene Immobilie sind für die meisten Menschen die höchsten Beträge, die sie in ihrem Leben ausgeben. In der heutigen Zeit sind die Preise für Grundstücke und Wohnfläche besonders hoch. Viele Menschen schaffen es dabei nicht, ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen.

  • Um zu ermitteln, ob man sich ein eigenes Haus leisten kann, muss man deshalb gut rechnen, um sich nicht zu übernehmen.

Dafür benötigen wir eine Übersicht über unser Kapital mit laufenden Ausgaben und Einnahmen sowie einen Plan davon, wie viel ein Hausbau grob überschlagen kosten würde. Wer hier einen Kostenfaktor vergisst, gerät später in Finanzierungsschwierigkeiten.

Kostenübersicht für den Hausbau: Was gehört dazu?

Wie viele Kosten bei einem Hausbau auf uns zukommen, ist stark individuell. Wer einen Architekten einstellt, hat dafür andere Ausgaben als eine Person, die auf einen Bausatz für ein Fertighaus zurückgreift.

Um zu berechnen, ob wir uns unsere spezifischen Wünsche leisten können, ist es deshalb immer notwendig selbst zu rechnen und zu vergleichen.

Die Ausgaben für das Haus können eingeteilt werden in:

  • Die Baukosten

Dazu gehören alle Ausgaben, die für den tatsächlichen Hausbau ausgegeben werden, wie die Bezahlung von Bauunternehmen und die Kosten einzelner Materialien.

  • Die Baunebenkosten

Baunebenkosten sind alle Ausgaben, die nicht direkt mit dem Bau zu tun haben, aber ihn ermöglichen oder für die Umsetzung gesetzlich notwendig sind, wie Notargebühren für den Eintrag in das Grundbuch.

Gerade die Baunebenkosten werden von privaten Bauherren schnell unterschätzt. Zu ihnen gehören viele verschiedene Dinge, die leicht übersehen werden können.

Die Baunebenkosten: Versteckte Ausgaben beim Hausbau

Die Baunebenkosten fallen in den verschiedensten Zusammenhängen an. Oft sind sie niedrige Beträge im Vergleich zu den Ausgaben für den Bau selbst. Aber auch die geringen Kosten für einzelne Nebenkosten werden zusammengerechnet zu einem hohen Betrag, der uns in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.

Zu den Baunebenkosten gehören beispielsweise:

  • Gebühren für die Baugenehmigung
  • Kosten für Gutachten (z. B. Bodengutachten)
  • Gebühren für die Abnahme
  • Gebühren für Anschlüsse an das Versorgungsnetz (Wasser, Strom und Co.)
  • Gebühren für den Notar beim Grundbucheintrag
  • Kosten für Versicherungen (z. B. Rohbauversicherung)
  • Abgaben für die Steuer (z. B. Grunderwerbssteuer beim Grundstückkauf)
  • Provision für den Makler
  • Kosten für die Baustelleneinrichtung (z. B. Einrichtung einer Baustraße für schwere Fahrzeuge)

Leistungsbeschreibung beachten: Was ist bereits in den Baukosten abgedeckt?

Unter Umständen werden manche dieser Nebenkosten bereits durch den Baudienstleister übernommen. Das ist aber nicht immer garantiert. Damit man nicht von Kosten überrascht wird, mit denen man nicht gerechnet hat, ist es wichtig auf den Bauvertrag zu achten, den man mit dem Dienstleister abschließt.

  • Dort erfährt man beispielsweise, ob der Dienstleister selbst Baustellentoiletten bereitstellt, oder diese selbst organisiert werden müssen.

Großzügig rechnen

Baustellen sind nicht immer 100 % kalkulierbar. Es ist durchaus möglich, dass erst während des Baus Probleme auftauchen, die zu höheren Kosten führen:

  • Wenn wir beispielsweise einen Keller haben möchten, muss dieser ausgehoben werden. Haben wir auf dem Grundstück genug Platz, um den Boden zu verteilen, ist das kein finanzieller Zusatzaufwand. Ist das Volumen des Aushubs aber besonders groß, fallen zusätzlich Kosten für die Entsorgung
  • Auch das Bodengutachten ist ein ungenauer Kostenfaktor. Der Bauherr trägt das Baugrundrisiko. Der Boden muss tragfähig genug sein und die Statik des Hauses zu sichern und darf keine Gefahrstoffe enthalten. Stellt sich der Grund als gering tragfähig heraus oder müssen Schadstoffe entsorgt werden, steigen die Kosten für den zusätzlichen Aufwand und die Materialien für den Austausch.

Damit wir nicht in Schwierigkeiten geraten, sollten wir für solche Fälle einen Puffer in unser Budget mit einberechnen.

Fazit

Bei einem Hausbau fallen nicht nur die Kosten für den Baudienstleister und das Material an. Viele weitere Kostenfaktoren, wie Ausgaben für Gutachten, Notare, Steuern und Versicherungen, erhöhen die Gesamtausgaben, die auf uns zukommen.

Diese Nebenkosten sollten nicht unterschätzt werden. Auch wenn einzelne Ausgaben wie Maklerprovisionen gering sind, sammeln sich die Beträge schnell an. Um den Hausbau finanzieren zu können, müssen wir auch sie in unsere Berechnung miteinbeziehen. Dabei sollte man großzügig rechnen. Unerwartete Kosten, beispielsweise für die Korrektur von ungeeignetem Baugrund, können unser Budget sonst sprengen.

Online finden wir viele hilfreiche Ressourcen und Checklisten, damit wir keine Nebenkosten aus den Augen verlieren.

By Published On: 13.10.2022Categories: SparenKommentare deaktiviert für Hausbau – Diese versteckten Nebenkosten fallen anTags: , , ,