Tipps für den Töpfchen – Erfolg – Wie Kinder trocken werden

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sich unsere Schützlinge von der letzten Last befreien – von den Windeln. Nun ist es sicherlich eine große Erleichterung für die Eltern und auch die Kostenfrage für den Windelkauf ist nicht weniger interessant. Kommt man als Mama oder Papa die Tage allerdings mit einem Töpfchen um die Ecke und hält es dem neugierigen Nachwuchs unter die Nase, wird man unter Garantie einen fragenden Blick ernten. Erwartungsvoll deuten die Eltern abwechselnd in den leeren Bottich, schauen das kleine Kind mit Schafsaugen an und behaupten etwas von „A-A“ und „Pipi“ – der Ausdruck Ihres Kindes wird sich sicherlich kaum ändern – denn im Kopf wird ständig ein und dieselbe Frage wiederholt: „Was bitte meinen Mama und Papa?“

Dass das Windelgeschäft damit gemeint ist, scheint für die Kleinsten unter uns natürlich nicht in Frage zu kommen. Dennoch gibt es einige Tricks und Tipps, wie man die kleinen Schützlinge „trocken“ bekommt. Im Schnitt sagt man, dass Mädchen gegen 2,5 Jahren und Jungens mit 3 Jahren den Windeln adieu sagen. Dennoch hat die Funktion der Schließmuskeln unter anderem auch etwas mit dem Reifungsprozess des Kindes selbst zu tun – zwingen klappt auf keinen Fall, eher die reine Geduld und etwas Mut sind der Weg zum Erfolg.

Wie werden Kinder trocken und brauchen und keine Windel mehr?

Ehrlich gesagt – Ihr Kind hat nicht den blassesten Schimmer, was Sie mit dem Töpfchen wollen. Bisher war alles so gut geregelt: das kleine und auch das große Geschäft gingen so schön in die Windel, Mama und Papa haben mich sauber gemacht – fertig! Hierbei ist es zudem wichtig zu wissen, dass Ihr Kind bis zum Alter von 1,5 Jahren noch nicht einmal beeinflussen kann, wann die Ausscheidungsorgane arbeiten, geschweige denn, dass Ihr Kind bemerkt, dass dort unten etwas von statten geht. Bis dies rein vom logischen Aspekt zu Ihrem Sprössling vorgedrungen ist, kann es in der Tat eine Weile dauern. Erst wenn das Kind bemerkt, dass sich ein „Drang“ bemerkbar macht, wird es auch versuchen seine Schließmuskeln kontrollieren zu wollen. Dennoch bedeutet dies nicht, dass sich ein Kind trotz des Bewusstwerdens der Geschäftigkeiten auch klar ist, wozu ein Töpfchen gebraucht wird.

Nun kommen Sie ins Spiel: seien Sie kein Spielverderber und werden Sie nicht ungeduldig. Versuchen Sie dem Kind immer wieder leicht und spielerisch zu vermitteln, wozu das Töpfchen da ist. Kein Meister ist zudem vom Himmel gefallen – die Umstellung von Windel auf Töpfchen kann gut und gerne zwischen mehreren Wochen und Monaten liegen. Versteifen Sie sich ja nicht darauf, dass das Kind ab einem gewissen Alter ‘rein’ sein muss. Jedes Kind ist anders, haben Sie Geduld, es klappt, wenn es dazu bereit ist.

Suchen Sie ein schönes Töpfchen für den Nachwuchs aus. Hier gibt es mittlerweile so viel Auswahl, mit Lehne, Lenkrad oder sogar Klodeckel. Alles möglich. Für Eltern hier der Hinweis, es sollte einfach zum Reinigen sein, nicht zu viel Platz brauchen (entweder im Bad oder auch im Klo sollte es aufstellbar sein) und für das Kind bequem sein.

Die Umstellung von Windel auf Töpfchen ist nicht immer leicht

Von heute auf morgen „trocken“ sein – das ist nicht einfach für Ihr Kind. Es kann trotz der ersten Erfolge immer passieren, dass sich ein Malheur einstellt. Damit das System klappt, ist eine geregelte Verhaltensweise nötig, die Ihr Kind jedoch mit einer bestimmten Reifeentwicklung erlernt. Dies bedeutet nicht, dass Ihr Kind nicht vielleicht auch von der Windel Abschied nehmen möchte – es kann einfach noch nicht. Sowohl der Körper als auch der Geist müssen miteinander arbeiten und sind nicht beeinflussbar. Zwingende Versuche werden sicherlich das Gegenteil bewirken. Zudem wird das Kind diesem Zwang mit Trotzreaktionen entgegentreten, die nur mehr Unmut und Frustration bedeuten.

Wie kann ich meinem Kind das Geschäft auf dem Töpfchen „schmackhaft“ machen?

Keiner kennt Ihr Kind so gut wie Sie. Sicherlich wissen Sie ungefähr, wann Ihr Kind zu welchen Tageszeiten das eine oder andere Geschäft verrichtet. In einem Alter, in dem Ihr Kind spürt, was die Vorgänge in der Windel bedeuten, kann man mit dem „Töpfchentraining“ sanft beginnen. Stellt sich beispielsweise ein großes Geschäft ein (und sicherlich erkennen Sie dies an dem ernsten Gesichtsausdruck), setzen Sie es auf das Töpfchen – so kann es leichter erkennen, wozu das Töpfchen da ist.

Tipp: Im Sommer, wenn vorhanden, im Garten damit anfangen. Dann ist es nicht so anstrengend, wenn mal was daneben geht!

Nehmen Sie jedoch nicht an, dass nun auch das Geschäft in das Töpfchen geht: Kinder können sich schwerer leicht entspannen, als wir Erwachsenen. Sollte es nun klappen oder nicht – seien Sie auf jeden Fall nachsichtig mit Ihrem Spross. Es weiß es einfach noch nicht besser und will Sie nicht absichtlich ärgern.

Idee: bei unseren war das Töpfchen nicht sooo beliebt. Bei unseren war ein Toilettensitz für Kinder mit Treppe auf dem Klo besser. Das war mit ‘klettern’ verbunden und ‘aufregend’.

Ein weiterer guter Tipp: erklären Sie von Anfang an, worum es sich in der Windel handelt. Sagen Sie ruhig zu dem großen Geschäft „A-A“ oder „Stinker“ und bringen Sie damit das Töpfchen in Verbindung – so wird es nach und nach Klick im Köpfchen Ihres Schatzes machen. Seien Sie jedoch nicht enttäuscht oder schimpfen gar, wenn eine Sitzung kein Erfolg war. Kinder können den Ausdruck im Gesicht der Eltern sehr gut deuten und fühlen sich vielleicht zurückgesetzt und wollen als Resultat daraus nichts mehr lernen.

Wichtig ist: loben Sie Ihr Kind in der richtigen Portion, wenn ein Erfolg eingetreten ist. Geben Sie dem Kind das Gefühl von Sicherheit und loben Sie es, wenn es etwas gut gemacht hat. Machen Sie keine Affäre aus einer nassen Hose, sondern deuten Sie darauf hin, dass dieses Geschäft eigentlich ins Töpfchen sollte.
Irgendwann – und das ist gewiss – wird Ihrem Kind der Sinn des „Töpfchens“ aufgehen – bei einigen dauert es eben länger, bei anderen geht es schneller. Machen Sie sich nur ja keinen Stress (und lassen Sie sich ja nicht von dem Gerede von anderen verunsichern!), jedes Kind ist anders und so ist das eine vielleicht früher trocken, das andere später.

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Foto von Sabine, meinhaushalt.at