Wie bekomme ich mein Kind sauber und windelfrei?

Viele Mamas fragen sich, wann wohl der richtige Zeitpunkt für das Topftraining bei ihrem Kind gekommen ist. Gesagt sei schon vorab: einen richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Vielmehr wird Ihr Kind sich von selbst bemerkbar machen und eindeutige Zeichen geben. Vielleicht zerrt es nervös an seiner Windel, wenn Sie auch das stille Örtchen besuchen? Zeigt es auf die Toilette und sagt Dinge wie „Muss auch mal!“ oder rennt es mit seinem Übungstopf durch die Wohnung und setzt sich mit Windel darauf? Beobachten Sie selbst Ihr Kind? Wie verhält es sich im Alltag? Und wie voll ist die Windel tatsächlich?

Freiheit ohne Windeln

Bereits kleine Babys lieben es ohne Windeln auf der Krabbeldecke zu strampeln – nichts ist scheinbar schöner, als nackig und ohne Beschränkung dem Bewegungsdrang zu folgen. Auch Kleinkinder laufen zu gerne ohne Windeln durch die Räume, denn so geht es ja auch viel besser und schneller voran.

Dennoch passiert schnell mal ein Malheur. Hier ist es wichtig, keine unnötige Kritik am Kind zu üben. Wenn das Kind es mal nicht rechtzeitig auf das Töpfchen geschafft hat, eine kleine Pfütze auf dem Küchenfußboden das Missgeschick kennzeichnet, oder die Unterhose untrüglich durchnässt ist, sollte man sein Kind nochmals an das Töpfchen hinweisen, aber bei aller Liebe keine Schuldzuweisungen tätigen. Dies könnte für das Topftraining eher schädlich sein.

Wann beginnt man mit dem Topftraining?

Es gibt keinen geeigneten Zeitpunkt. Beachten Sie die Signale Ihres Kindes, dann kann man mit dem Training beginnen. Viele Eltern fangen jedoch schon recht früh mit dem Üben an. Oftmals werden 1,5jährige Kinder schon auf den Topf gesetzt – viele Kinder sind jedoch noch mit 4 Jahren Windelträger. Ganz einfach aus dem Grund, weil die Schließmuskeln noch nicht richtig arbeiten können. Auch der Kopf spielt beim Kind eine große Rolle. Dieser Aspekt hat aber keineswegs etwas mit der Intelligenz Ihres Kindes zu tun – wenn ein Kind für das Topftraining sowohl physisch wie auch psychisch noch nicht fähig ist, so bringt auch der beste Zuspruch keine Erfolge. Warten Sie einfach auf die ersten Anzeichen, irgendwann schafft es schließlich ein jedes Kind.

Wir haben mit unseren Zwillingen im Sommer angefangen. Wenn man einen Garten hat, dann kann man die Kinder super im Garten ohne Windel herumlaufen lassen. Wir haben dazu für beide ein Topferl aufgestellt und es war für sie wie ein Spiel sich immer wieder drauf zu setzen. Nach und nach haben sie es verstanden und auch selber verlangt, so dass wir die Topferl auch im Haus aufgestellt haben.

Toll ist auch, wenn man größere Kinder besuchen oder einladen kann, die schon alleine auf das Klo gehen. Für unsere Kinder war das immer sehr interessant. Natürlich hilft es auch, wenn die Kinder mit den Eltern auf das Klo gehen. Ich muß gestehen, es ist gewöhnungsbedürftig, hat aber doch was gebracht.

Zubehör für das Sauberwerden der Kleinkinder

Topferl

Wir haben unseren Kindern zuerst einmal zwei Topferl gekauft. Jeder hat sein eigenes bekommen und die haben wir anfangs immer in dem Raum oder Garten aufgestellt, wo die Kinder sich gerade aufgehalten haben. Wie die Kinder schon sicherer waren, haben wir die Topferl dann ins Badezimmer gestellt.

Zu kaufen gibt es Topferl in Drogerien, Babyfachgeschäften, Möbelhauser oder auf Amazon: Töpfchen bei Amazon.

Toilettentrainer

Nach einiger Zeit haben wir uns für einen Toilettentrainer entschieden, weil es viel einfacher für die Eltern ist, wenn das Kind ihr Geschäft ins Klo macht. Mit der Stufe und dem Sitzverkleinerer wird das Klo zu einem Kinderklo. Es ist schön bunt und sie können sich gut festhalten. Die größte Angst ist ja meist, dass sie hineinfallen. Den Klotrainer haben unsere Kinder recht schnell akzeptiert und ich habe die Topferl dann entsorgt.

Toilettentrainer gibt es in Babyfachgeschäften, Möbelhäuser oder auf Amazon: Toilettentrainer bei Amazon.

Bücher über das Sauberwerden von Kleinkindern

Wie bei uns das Thema immer aktueller wurde, habe ich mich gleich auf die Suche nach guten Kinderbüchern gemacht. Nur das war anfangs gar nicht so leicht.  Bei vielen Büchern waren gut gemeinte lustige Dinge eingebaut, die manche Kinder leider nachmachen oder sich besser merken, als die eigentliche Botschaft. Ich habe einige Bücher gefunden, wo sich die Kinder in dem Buch mit dem Klopapier spielen, oder eben das Klo ganz und gar nicht mögen und so weiter. Ich wollte ein einfaches Buch, wo sich das Kind dem Klo spielerisch nähert, wo vielleicht sogar erwähnt wird, dass man sich danach die Hände waschen soll.

Schließlich habe ich wertvolle Buchtipps zum Thema ‘Windelfrei’ von unserer Kindergartenpädagogin bekommen. In diesen Büchern werden die Kinder spielerisch an das Thema herangeführt und wir haben gemerkt, dass sie das doch beschäftigt hat. Sie wollten die Bücher immer wieder lesen und hatten viele Fragen.

Ich kann folgende Bücher wärmstens empfehlen:

  • Moritz Moppelpo braucht keine Windel mehr bei Amazon
    – Dieses Buch hat unser Sohn sehr gern gehabt
  • Luzie und Lottchen gehen aufs Töpfchen bei Amazon
    – Dieses Buch hat unsere Tochter sehr gern gelesen

Es gibt aber natürlich jede Menge Bücher, einfach mal auf Amazon stöbern: Bücher zur Sauberkeitserziehung

Nur die Ruhe – nur keinen Stress!

Wir wissen nun, dass es sowas wie Sauberkeitserziehung nicht gibt. Wer es stressfrei angeht, wird auch belohnt werden. Wichtig ist auf jeden Fall, seinem Kind gut zu zureden und es in seinem Vorhaben zu bestärken. Hat Ihr Kind ein kleines oder großes Geschäft auf dem Topf verrichtet? Klasse! Auch wenn nur zwei oder drei Töpfchen Pipi im Topf zu finden sind, so sollten Sie Ihr Kind überschwänglich loben. Dies spornt enorm an und zeigt dem Kind: das war ein Erfolg!

Beachten Sie bitte, dass ein Kind folgende Voraussetzungen erfüllen muss, ehe das Topftraining Früchte trägt:

  • Das Kind muss den Druck an Blase und Darm deuten und verstehen können.
  • Es muss zudem die Schließmuskeln beherrschen können – das ist meist erst ab dem 3. Geburtstag möglich.

Einige Kinder lernen schneller als andere – einige Kinder sind allerdings in dieser Hinsicht auch ein wenig träge. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch einige Eltern sich ein wenig schwerfällig verhalten. Kinder mit älteren Geschwistern lernen viel beim Zusehen und schauen sich viel ab – sie werden öfter ihre Windel schneller los als die älteren Geschwister. Verwöhnt man seine Kinder allerdings, weil man selbst keine Lust hat, kleine und größere Geschäfte (gehen sie auch mal daneben und landen nicht bequemerweise im Topf oder in der Toilette) zu beseitigen, so wird das Kind möglicherweise noch mit 4 oder 5 Jahren eine Windel tragen.

Erwarten Sie keine Wunder – irgendwann klappt es bestimmt. Einige Kinder brauchen eben länger, um sauber zu werden, andere haben den Bogen recht schnell raus. Wichtig ist, dass Sie Verständnis zeigen und keinen Druck auf die kleinen Kinderschultern laden. Gehen Sie einfühlsam mit Ihrem Kind um, deuten Sie die Signale richtig und loben Sie die Kleinsten tüchtig, wenn es geklappt hat. So wird das Topftraining ganz schnell ein großer Erfolg werden.

Lesen Sie auch: Wutausbrüche bei Kleinkindern

Bild von Janine, meinhaushalt.at