Anleitung für einen Komposthaufen

Das Kompostieren ist im Grunde ein sehr schöner Recycling-Vorgang im Garten. Abfälle von Pflanzen, Rasen oder verdorbenen Früchten werden nicht einfach wie bisher in den Hausmüll gegeben, sondern in einem eigenen Kompostbereich gesammelt. Hier kann nun der Unrat verfaulen und zu guter Muttererde gedeihen. Zugegeben: Dieser Prozess dauert ein wenig, aber es lohnt sich auf jeden Fall.

Der ideale Kompostplatz

Den richtigen Platz für den Kompost zu finden dürfte nicht schwer fallen. Ein ausreichend schattiger Platz, der nicht zu viel Nässe ausgesetzt ist, ist ideal. Wer es ganz genau machen möchte, nimmt gleich zwei Behälter, um Kompost anzusetzen. Im ersten werden Abfälle gesammelt, im zweiten Behälter werden aus dem ersten die angesetzten Haufen entnommen. Sehr günstig für das Kompostieren ist es nun, wenn Gärtner die Abfälle mischen: Rasenabschnitte, Strauchabfälle, verdorbenes Obst und Gemüsereste werden mit Laub und Holzspäne vermengt. Wichtig ist, dass die Abfälle nicht zu arg verdichten, da ansonsten ein Sauerstoffmangel entsteht und sich die einzelnen Komponenten nicht gut oder vollständig zersetzen können. Zudem ist der Geruch, der durch dieses ungleichmäßige Zersetzen entsteht, nicht gerade förderlich für die Gartenidylle.

Nach Ablauf von ungefähr 3 Monaten können Gartenfreunde die halb verrotteten Materialien in den zweiten Behälter umschichten. Dieses Umschichten fördert den Kompostvorgang und die Belüftung. Guten Humus erkennt man an einem angenehmen Waldbodengeruch.

Richtiges Kompostieren ist keine Kunst

Leider machen viele Gärtner beim Kompostieren oftmals schwerwiegende Fehler. Dabei ist das Anlegen eines Kompostes gar nicht so schwer, wie manche vermuten würden. Werden einige, wichtige Kriterien beachtet, so entsteht alsbald reichhaltige Erde, der auch den Gartenpflanzen zugutekommen kann.

Entsorgt werden kann also ohne Bedenken:

  • Kleintierstreu
  • Eierschalen
  • Herbstlaub
  • Küchenpapier
  • Kaffeesatz
  • Teebeutel inklusive Filter
  • Gemüsereste
  • Topfpflanzen
  • Schnittblumen
  • Strauch- oder Staudenrest
  • Obst
  • Rasenschnitt und ähnliches.

Einige Abfälle haben allerdings im Kompost nichts verloren und schaden dem Kompostiervorgang oder locken gar Mäuse oder Ratten an.

Südfrüchte gehören nicht in den Kompost, sondern in den Hausmüll. Die in den Schalen enthaltenen Mittel, welche meist pilzhemmend wirken, zersetzen sich vorwiegend recht langsam. Geringe Mengen können im Kompost Verwendung finden, größere Abfälle sind dem Zerfallprozess nicht dienlich.

Unkraut sollte nur dann dem Kompost beigefügt werden, wenn es noch keine Samen gebildet hat, ansonsten könnten sich hier sorglos weitere Gartenschädlinge bilden.

Weiterhin sind

  • Fette und Öle
  • Speisereste wie Fleisch, Fisch und Käse
  • Backwaren
  • Holz- oder Kohlasche
  • Hunde-  sowie Katzenkot
  • Pflanzenteile mit Krankheiten

besser dem Hausmüll zu übergeben – diese sind dem Kompost nicht zuträglich und locken schlimmstenfalls – wie bereits erwähnt – nur ungebetene Gäste in den Garten.

Was passiert im Komposthaufen?

Was nun passiert, ist wahrhaft erstaunlich. Im Komposthaufen lassen sich nach und nach mikroskopisch kleine Bakterien, Pilze und andere Lebewesen nieder, die sich hier wie zu Hause fühlen. Dank dieser Mikroorganismen wird der Kompost zersetzt. Aber auch Milben, Hundertfüßer und Laufkäfer finden hier ein Domizil und machen es sich regelrecht gemütlich.

Doch nicht nur die Natur lässt den Kompost gedeihen, auch der Mensch muss etwas tun. Hobbygärtner spannen gern eine Folie über ihren Komposthaufen, so dass ein Nässestau bei Regen nicht gegeben ist.

Breite Lüftungsschächte sorgen weiterhin dafür, dass an den Seitenwänden ausreichend Sauerstoff an den Kompost gelangt, damit die Luft auch hinreichend zirkulieren kann. Sowohl am Boden als auch die obere Öffnung sollte allerdings nie gänzlich abgeschlossen sein. So können Lebewesen den Kompost besiedeln, überschüssiges Wasser läuft ungehindert ab und Sauerstoff kann seine Arbeit verrichten.

Tipp: Maschendrahtplatten zwischen Boden und Kompost hindern zudem Mäuse, Wühlmäuse oder Maulwürfe vor unerwünschtem Eindringen.

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Foto von Sabine, meinhaushalt.at