Fleischkonsum: Worauf sollte man beim Fleischkauf achten?

Mehr und mehr Menschen werden verzichten auf Fleisch oder werden in ihrem Fleischkonsum bewusster. Zahlreiche Studien geben Veganern und Vegetariern recht, doch noch kann sich nicht jeder für den vollständigen Verzicht begeistern. Welches Fleisch gekauft und konsumiert wird kann jedoch bereits einen großen Einfluss auf Gesundheit und Umwelt haben.

Bio-Fleisch ist dabei in jedem Fall besser, als billiges Discounter-Fleisch. Mittlerweile helfen auch verschiedenste Gütesiegel den Konsumenten dabei, gutes Fleisch von schlechtem Fleisch zu unterscheiden. In Supermärkten, wie auch bei Billa, kann man sehen, welches Fleisch, mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet ist und aus dem Freilauf stammt. Zwar ist qualitativ hochwertiges Fleisch auch teurer, doch wer auf Angebote, wie zum Beispiel aus dem Billa Flugblatt, achtet, kann beim Fleischkauf Geld sparen (siehe Seite 10 im aktuellen Flugblatt).

Schlechte Qualität erkennen

Wer der eigenen Gesundheit, den Tieren und der Umwelt zuliebe auf gute Qualität beim Fleischkonsum setzen möchte, sollte wissen, woran man schlechte Qualität erkennt.

1. Discounter Fleisch

Auch Discounter verkaufen heutzutage einige gute Produkte, doch sie arbeiten nach wie vor hauptsächlich mit Billigpreisen. Mit dieser Strategie werden Lieferanten und Produzenten, wie beispielsweise Bauern und Tierzüchter unter Druck gesetzt, möglichst billig zu produzieren. Diese Art der Produktion ist nicht mit einer artgerechten Tierhaltung zu vereinen. Wer im Discounter einkauft, sollte beim Fleischkauf mindestens auf das AMA Gütesiegel und das EU-Bio-Siegel achten. Selbes gilt auch für Supermarkt-Ketten.

2. Eingeschweißtes Fleisch

Eingeschweißtes Fleisch bedeutet nicht nur weniger Geschmack, sondern auch schlechte Qualität. Hochwertiges Fleisch muss gut abgehangen sein, das spiegelt sich auch im Preis, denn es braucht Zeit, bedarf einer längeren Lagerung und Kühlung und bedeutet Gewichtsverlust. Billigfleisch spart sich diese Kosten und ist deshalb oft schlecht abgehangen und wässrig. Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen konventionellem Fleisch und Bio-Produkten.

3. Importiertes Fleisch

Zwar ist Fleisch aus Brasilien, Argentinien oder den USA für gute Qualität bekannt, doch die langen Wege führen zu einer extrem problematischen CO2-Bilanz, sodass man importiertes Fleisch aus fernen Ländern schon aus Nachhaltigkeitsgründen meiden sollte.

4. Bestimmte Hinweise auf Verpackungen

Hinweise, wie “Unter Schutzatmosphäre verpackt” oder “DLG-prämiert” erwecken den Eindruck höherer Qualität, sagen jedoch nichts über die eigentlich Qualität und artgerechte Haltung und Produktion aus. Deshalb sollte man auf glaubwürdige Siegel achten. Bei dem Label “Haltungsform”, einer Initiative verschiedener Supermärkte, entspricht lediglich die höchste Stufe dem EU-Bio-Siegel, Discounter hingegen verkaufen zumeist Haltungsstufe 1, die niedrigste Stufe.

Kriterien für gute Qualität beim Fleischkauf

Einige Merkmale und Kriterien können bei Fleischwaren durchaus auf gute Qualität hinweisen. Im Allgemeinen gilt, beim Fleischkonsum immer auch den eigenen Verstand einzusetzen.

1. Bio-Fleisch mit EU-Bio-Siegel

Auf das grüne EU-Bio-Siegel sollte man beim Fleischkauf definitiv achten. Es verspricht, dass bei der Haltung der Tiere ökologische Mindeststandards eingehalten werden. Die Tiere haben mehr Platz, bekommen mehr Auslauf und werden nicht präventiv mit Antibiotika und anderen Medikamenten behandelt. Auch das Futter muss bestimmten Qualitätskriterien entsprechen, gentechnische Veränderungen sind verboten.

Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass auch dieses standardisierte Siegel industrielle Tierhaltung erlaubt und  in den meisten Fällen keine glücklichen Tiere von einer grünen Weide auf dem Teller landen. Zudem dürfen Bauern auf ihrem Hof sowohl ökologische als auch industrielle Tierhaltung betreiben. Es gibt keine Kriterien zur Herkunft der Tiere.

2. AMA-Gütesiegel: Fleisch aus der Region

Das AMA-Gütesiegel erhalten in Österreich nur Fleischwaren, bei denen die Tiere hier geboren, gefüttert, geschlachtet und zerlegt wurden. Die Einhaltung dieser Richtlinien wird streng kontrolliert. Eine Vermischung bei der Zerlegung mit Fleisch, das nicht unter AMA-Gütesiegel-Bedingungen produziert wurde, ist verboten. Futtermittel kommen fast immer vom eigenen Betrieb und kurze Wege sind garantiert. Im Durchschnitt kommt das Fleisch aus einem Umkreis von vierzig bis fünfzig Kilometern. Auch die Hygiene- und Tierhaltungsstandards sind extrem hoch.

3. Bio-Fleisch von Bioland, Naturland, Demeter

Bei Bioland, Naturland und Demeter sind die Kriterien wesentlich strenger, als beim EU-Bio-Siegel. Mehr Platz und Auslauf für die Tiere, artgerechtere Haltung, begrenzte Dauer für Tiertransporte und ein Verbot für die Mischung von konventioneller und ökologischer Tierhaltung sind nur einige Merkmale. Auch das Futter für die Tiere muss zu hohen Anteilen aus eigener Bio-Produktion stammen.

Fleisch, egal, ob mit Gütesiegel oder ohne, sollte bewusst und in Maßen konsumiert werden. Der Fokus sollte dabei auf Regionalität und Qualität liegen.

By Published On: 11.02.2021Categories: ErnährungKommentare deaktiviert für Fleischkonsum: Worauf sollte man beim Fleischkauf achten?Tags: , , ,