Ein Wohnungswechsel ist meist mit viel Stress verbunden. Sachen müssen gepackt und Umzugskartons im neuen Zuhause wieder ausgepackt werden. Bevor der Haushalt organisiert ist, vergeht einige Zeit. Nützliche Tipps können dabei helfen, den Umzug und die Zeit danach perfekt zu planen.

Was ist beim Auszug zu beachten?

Der Auszug beginnt in der Regel mit der Kündigung der bisherigen Wohnung. Dabei müssen Kündigungsfristen beachtet werden, die unterschiedlich lang sein können. Daher ist es sinnvoll, vor der Auflösung des Mietverhältnisses einen Blick in den Mietvertrag zu werfen. Falls vertraglich keine bestimmte Kündigungsfrist vereinbart wurde, gilt die gesetzliche Frist, die in Österreich einen Monat beträgt. Dies bedeutet, dass der Eigentümer die Wohnungskündigung spätestens einen Monat vor dem eigentlichen Auszugstermin erhalten muss. Normalerweise ist im Mietvertrag auch geregelt, ob und welche Renovierungsarbeiten vor dem Auszug vom Mieter durchgeführt werden müssen. Um Missverständnisse oder Streitigkeiten mit dem Vermieter zu vermeiden, sollte im Mietvertrag auf jedes Detail geachtet werden. Grundsätzlich ist im österreichischen Mietrecht nicht vorgesehen, dass eine Wohnung beim Auszug verpflichtend renoviert werden muss, sofern das Mietobjekt ordnungsgemäß genutzt wurde. Wer vor dem Umzug tapezieren möchte, findet im Internet nützliche Tipps für das Ausmalen von Wänden. Unabhängig davon, ob es um das Streichen von Decken und Wänden, das Verspachteln von Bohrlöchern oder um die Beseitigung von Kratzer im Parkettboden geht, sind kosmetische Reparaturen nicht automatisch Sache eines Mieters. Nur wenn Schönheitsreparaturen im Mietvertrag explizit aufgeführt sind, ist die Erledigung solcher Aufgaben auch rechtlich bindend. Für selbst verursachte Schäden im Teppichboden wie etwa Zigaretten-Brandlöcher sind Mieter allerdings verantwortlich, sodass die Kosten für die Reparatur von Schäden aufgrund unsachgemäßer Benutzung selbst zu tragen sind. Allerdings ist bei Tapeten und Teppichen von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von etwa 10 Jahren zu rechnen, sodass diese Dinge nur bei längerer Mietdauer vom Mieter ersetzt werden müssen. Die üblichen Abnutzungsspuren, die durch normales Gehen auf dem Teppichboden entstehen, müssen jedoch nicht beseitigt werden. Bis zum Auszug sind auch eigene Einbauten, beispielsweise eine mitgebrachte Einbauküche wieder zu entfernen, es sei denn, der Nachmieter möchte diese übernehmen.

Eine Umzugscheckliste hilft bei der Umzugsplanung

Wenn ein Umzug in Erwägung gezogen wird, sollte das Kündigungsschreiben an den aktuellen Vermieter rechtzeitig losgeschickt werden, damit die Kündigungsfrist eingehalten werden kann. Eine Wohnungskündigung muss immer in Schriftform erfolgen. Bei dieser Gelegenheit kann auch der Übergabetermin mit dem Eigentümer vereinbart werden. Damit nichts vergessen wird, sollte man sich eine Checkliste für den Wohnungsübergabe-Termin anlegen. Es empfiehlt sich, den endgültigen Zustand der Wohnung schriftlich zu dokumentieren und in die Liste auch die aktuellen Zählerstände, die am Auszugstag abgelesen werden, einzutragen. Der Vermieter erhält bei der Übergabe alle zur Wohnung gehörenden Schlüssel wie Haustürschlüssel, Wohnungsschlüssel und Briefkastenschlüssel sowie eventuell Keller- und Dachbodenschlüssel wieder zurück. Da ein Wohnungswechsel mit einigem Organisationsaufwand verbunden ist, sollte dieser rechtzeitig geplant und nichts dem Zufall überlassen werden. Eine detaillierte Umzugscheckliste ist eine große Unterstützung bei der Umzugsplanung und kann dabei helfen, den Umzug Schritt für Schritt zu planen. Der Wohnungswechsel ist eine gute Gelegenheit, Strom- und Gastarife zu überprüfen und falls notwendig, einen Anbieterwechsel in Betracht zu ziehen. Wichtig ist, sich rechtzeitig zu informieren, ob der bestehende Vertrag mit dem aktuellen Stromanbieter auch am neuen Wohnort weiterlaufen kann oder ob ein Wechsel sinnvoll ist. Unnötige Kosten durch zwei parallellaufende Gas- und Stromverträge sollten vermieden werden. Wenn der Umzug innerhalb desselben Netzgebiets erfolgt, ist eine ordentliche Kündigung möglich, wenn dies im Vertrag so vereinbart wurde.

Wie wird die Strom- und Gasversorgung umgemeldet?

In Österreich ist es üblich, dass bei Stromlieferverträgen eine maximale Bindungsdauer von 12 Monaten besteht. Anschließend können Stromverträge meist mit einer zweiwöchigen Frist beendet werden, sodass ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter ohne weiteres möglich ist. Wenn der aktuelle Stromanbieter nicht an die neue Wohnadresse liefert, muss in jedem Fall gewechselt werden. Da manche Betreiber bis zu 14 Tage benötigen, um einen neuen Anschluss zu aktivieren, sollte man sich bereits vor dem Umzug um die Stromversorgung im neuen Domizil kümmern. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass gleich zwei Verträge vom Wohnungswechsel betroffen sind und zwar der Netznutzungsvertrag sowie der Stromliefervertrag. Während der Stromanbieter frei wählbar ist, ist der Netzbetreiber von der neuen Adresse abhängig. Da bei einem Anbieterwechsel möglicherweise mehrere Hundert Euro Stromkosten pro Jahr gespart werden können, empfiehlt es sich, einen Stromanbietervergleich durchzuführen, bevor Entscheidungen getroffen werden. Ähnliches gilt auch für den Gasvertrag. Wenn in der neuen Wohnung Gas genutzt wird, ist es sinnvoll, mindestens 4 Wochen vor dem geplanten Umzugstermin den aktuellen Gasvertrag nochmals zu überprüfen und einen Gasvergleich zu machen. Auch bei der Gasversorgung gibt es Sparpotenzial, sodass der Umzug die optimale Gelegenheit ist, teure Verträge durch günstigere Tarife zu ersetzen. Als Mieter muss man eine Wohnung immer sauber übergeben. Im Mietrecht ist festgelegt, dass beim Auszug keine Gegenstände des Mieters in den Räumlichkeiten zurückgelassen werden dürfen. Falls doch Möbelstücke und andere Gebrauchsgegenstände in der alten Wohnung zurückbleiben, ist der Vermieter berechtigt, eine Entrümpelungsfirma zu beauftragen und die Kosten dem Mieter in Rechnung zu stellen. Daher sollte man sich vor der Schlüsselübergabe bei einem letzten Rundgang durch die Wohnung nochmals vergewissern, dass man nichts übersehen hat.