Zucker richtig aufbewahren

Zucker darf in der Küche nicht fehlen. Bei vielen Rezepten, süß sowie salzig wird eine Prise Zucker verwendet und natürlich beim Backen spielt er eine große Rolle. Ich habe immer gern Zucker in der Vorratskammer, doch wie bewahre ich diesen richtig auf? Muss ich hier etwas beachten?

Lagerung von Zucker

Zucker muss immer trocken gelagert werden. Am besten ist es, wenn er noch zusätzlich in einer Plastiktüte gut verschlossen eingepackt ist. Ich fülle ihn immer in Plastikbehälter um, denn die Papiertüten werden schnell löchrig und so hat man im Regal immer den Zucker verstreut.

Wer braunen Zucker länger lagern möchte, gibt diesen in einer Plastiktüte in den Kühlschrank.

Die Geschichte des Zuckers

Bereits 6000 v. Chr. wusste man in Ostasien mit dem Zuckerrohr umzugehen. Vor dort aus gelangte das begehrte Gut nach Indien und Persien. Die Perser selbst entwickelten dann eine Methode zur Zuckergewinnung. In kegelförmigen Ton- und Holzgefäßen wurde der heiße Zuckerrohrsaft eingefüllt und zu Sirup verarbeitet. Durch eine kleine Öffnung in der Kegelspitze tropfte die kristallisierende Zuckermasse – zurück blieb der auch heute noch bekannte Zuckerhut.

Mit den Kreuzrittern ca. 1100 n. Chr. lernen schließlich auch die Europäer den Zucker kennen und lieben. Besonders Königen und Fürsten wird diese Freude zuteil. Ab 1500 wird der Zucker weltweit auf Plantagen angebaut und bis nach Europa verschifft. Dies macht Zucker zu einem beliebten, aber auch teurem Luxus. Im Jahr 1747 entdeckt Andreas Sigismund Marggraf, dass die Runkelrübe denselben Zucker enthält wie das Zuckerrohr – daraufhin wird in Schlesien die erste Rübenzuckerfabrik der Welt gegründet.

Ab 1850 herrscht ein regelrechter Konkurrenzkampf zwischen den Zuckerfabriken. Durch den Kampf sinkt auch der Preis des süßen Gutes. Bis heute ist der Zucker im Alltag nicht mehr Wegzudenken und immer noch so beliebt wie Jahrhunderte zuvor.

Wie wird Zucker heute gewonnen?

Mit der Erkenntnis, dass man durch Rüben Zucker gewinnen kann, wurden verschiedenen Fabriken gegründet. Eine nach der anderen schossen quasi wie Pilze aus dem Erdboden und produzierten den Zucker, den wir heute kennen. Doch wie kommt Zucker eigentlich zustande?

Im Frühjahr werden auf den Feldern Zuckerrüben angelegt und im Herbst geerntet. Die Zuckerrüben werden an die Fabriken geliefert, wo die Rüben nach der ersten Waschung gehexelt werden. Diese Rübenschnitzel werden in einer so genannten Schnitzelmaische vorgewärmt und in einen Extraktionsturm befördert. Dort kann das Rübenklein bei 70° Celsius lagern – es entsteht ein Rübensaft, welcher unter Fachleuten als Rohsaft bezeichnet wird. Nach der Saftreinigung entsteht ein Dünnsaft, der bereits rund 16% Zuckergehalt enthält. Doch die Reise geht noch weiter: dieser Dünnsaft wird nun in mehreren Stufen langsam erhitzt. Durch dieses Erhitzen entsteht ein goldbrauner Dicksaft, welcher bereits ungefähr 67% Zucker enthält. Bei diesem Einkochen bilden sich die ersten Kristalle, welche goldgelb im Dicksaft schimmern. Der Zucker ist noch gelb, weil er mit Sirup überzogen ist. Durch ein Zentrifugieren wird der Sirup tüchtig geschleudert. Das Resultat: der Sirup trennt sich von den Zuckerkristallen – was zurückbleibt ist glasklarer, weißer Zucker.

Durch eine weitere Kristallisation entsteht nun die Raffinade – ein Zucker von höchster Reinheit. Der Zucker kann jetzt getrocknet, gekühlt und in speziellen Silos bis zur Abfüllung gelagert werden.

Was passiert nach der Zuckerherstellung?

Der Zucker wird natürlich verpackt – hier entstehen zum einen Teil Großverpackungen für Industrie und Gastronomie, sowie die kleinen Packungen für den häuslichen Gebrauch. Rund 80% aller Zuckerherstellungen werden für die Fabrikation von Süßwaren, Getränken, Backwaren und ähnliches verwendet. Knapp 20% kommt in den Einzelhandel und findet sich in unseren Küchenschränken wieder.

Was passiert mit den Abfallprodukten?

Die Nebenprodukte wie das Rübenschnitzel und ähnliches werden dem natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Das Rübenschnitzel wird an Vieh verfüttert, die Melasse (Dicksaftüberbleibsel) wird für die Hefe- und Mischfutterindustrie sowie die Pharmaindustrie weitergereicht. Der Kalk, welcher bei der Saftreinigung entsteht, wird von den Bauern als Dünger für ihren Feldboden genutzt – so wird die Erde aufbereitet und ist startklar für die nächste Zuckerrübensaison.

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Bild von Janine, meinhaushalt.at