Tipps zu “guter Kommunikation” von Eltern zu Kind

Eine harmonische Beziehung zum Kind gelingt nicht von allein. Ein offener, gewaltfreier Dialog ist die Basis für ein funktionierendes Miteinander. Es gibt keinen konkreten Fahrplan, den Sie verfolgen, damit gute Kommunikation gelingt. Hilfreich für eine bessere Verständigung untereinander sind verschiedene Grundlagen. Dazu gehören Empathie und das aufmerksame Zuhören. 11 Tipps zur Umsetzung einer besseren Eltern-Kind-Kommunikation:

1. Kommen Sie miteinander ins Gespräch

Rituale sind wichtige Hilfsmittel, um den Redefluss in Gang zu bringen. Treffen Sie sich zum Abendessen am Familientisch. Hier erzählt jeder von seinen Erlebnissen in den letzten Stunden. Zeigen Sie Aufmerksamkeit und Interesse. Wichtig ist, dass Sie das Kind nicht dazu zwingen, sich mitzuteilen.

Hinweis: Berufen Sie einen Familienrat ein, um gemeinsam wichtige Themen zu besprechen. Hier geht es um den Wochenendausflug, den Urlaub oder die Aufgaben im Haushalt. Jedes Mitglied des Rates ist gleichberechtigt. Sie treffen gemeinsam Entscheidungen. Die Kids lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sie stehen für ihre Bedürfnisse und Wünsche ein.

2. Hören Sie aktiv zu

Lassen sie Ihr Kind ausreden. Versuchen Sie zu verstehen, wie es ihm oder ihr geht. Fassen Sie zwischendurch das Gesagte zusammen. Gehen Sie sicher, dass Sie die Aussagen des Nachwuchses richtig deuten. Wenn etwas für Sie unverständlich ist, stellen Sie konkrete Fragen. Gehen Sie bei Ihrem Gespräch auf die Gefühle des Kindes ein. Fragen Sie nach einem Streitgespräch mit dem Geschwisterkind nach, ob es sich wütend oder traurig fühlt. Verzichten Sie auf eine vorgefertigte Lösung oder gute Ratschläge. Dadurch entwickelt der Nachwuchs schneller Selbstständigkeit. Er oder sie findet eine eigene Möglichkeit, mit dem Problem umzugehen.

3. Treffen Sie klare Aussagen

Bei kleinen Kindern achten Sie auf leicht verständliche Botschaften. Vermeiden Sie es, komplexe Fragen zu stellen, die den Nachwuchs überfordern. Geht es um alltägliche Entscheidungen wie die Auswahl der geplanten Aktivitäten, beschränken Sie sich auf ein oder zwei Möglichkeiten. Statt eine Fülle von Optionen aufzuzählen, fragen Sie das Kind gezielt, ob es lieber auf den Spielplatz oder in den Zoo möchte.

4. Senden Sie Ich-Botschaften

Statt das Kind zu beschuldigen oder mit unklaren Aussagen in Du-Form zu konfrontieren, setzen Sie auf Ich-Botschaften. Dadurch bringen Sie Ihre Wünsche und Gedanken zum Ausdruck. Sie vermeiden Streit. Gleichzeitig zeigen Sie mehr Toleranz.

5. Sprechen Sie über eigene Erfahrungen

Sprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs über die eigenen Erfahrungen, wirken Sie menschlicher. Sie sind in den Augen Ihres Gegenübers nicht unverwundbar. Dadurch fühlt sich das Kind Ihnen näher. Teilen Sie Ihre Gedanken und Gefühle. Schaffen Sie Vertrauen. Regen Sie Ihren Schützling dazu an, eigene Problemlösungen zu finden.

6. Kommunizieren Sie gewaltfrei

Eine gewaltfreie Kommunikation ist im Familienleben das wichtigste. Dabei bezieht sich der Begriff nicht auf körperliche Gewalt. Vielmehr geht es darum, dass Menschen mit Worten aufeinander einschlagen. Sie verletzen die Gefühle oder sprechen Drohungen und Beleidigungen aus. Konflikte entstehen häufig durch verletzte Gefühle. Können Sie diese schnell und handlungsorientiert beseitigen, ist das kein Problem. Personen, die keine konstruktive Streitkultur kennen, verwandeln harmlose Missverständnisse in schwere Auseinandersetzungen. Das Verhalten der Erwachsenen färbt auf die Kinder ab. Wichtig ist, dass Sie dem Nachwuchs eine empathische Haltung und eine wertschätzende Kommunikation vermitteln.

7. Vermeiden Sie Tabus

Um die Entwicklung des Kindes optimal zu fördern, verzichten Sie auf Tabus. Das Ziel einer guten Kommunikation ist es, dass der Nachwuchs offen über Wünsche, Ängste und Gefühle spricht. Ermutigen Sie Ihr Kind, Probleme anzusprechen. Regen Sie es dazu an, seine oder ihre Meinung zu sagen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie ein offenes Ohr für alle Belange haben. Im Bestfall gibt es bei Ihren Gesprächen keine verbotenen Themen, selbst wenn diese für Sie schmerzlich sind.

8. Passen Sie Mimik und Haltung an das Gesagte an

Damit der Nachwuchs Ihre Aussagen versteht, ist es entscheidend, dass Mimik, Gestik und Sprache miteinander übereinstimmen. Schauen Sie ernst, wenn Sie Ihr Kind ermahnen. Lächeln Sie dabei, kommt die Botschaft nicht an. Sie widersprechen sich selbst. Geht es um wichtige Themen, ist eine eindringliche Mimik und Haltung essenziell.

9. Begeben Sie sich auf Augenhöhe

Lassen Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Kind ein. Hören Sie aufmerksam zu. Nehmen Sie es obgleich seines jungen Alters ernst. Begeben Sie sich auf Augenhöhe. Blicken Sie ihm oder ihr in die Augen. Eine liebe Geste ist es, wenn Sie die Hände des Kindes fassen oder die Hand auf die Schulter legen. Das signalisiert Ihrem Gegenüber, dass sie sich mit seinen oder ihren Wünschen und Problemen befassen. Gleichzeitig verleihen Sie Ihrer Botschaft durch den Körper- und Blickkontakt Deutlichkeit.

10. Seien Sie ehrlich

Eine wichtige Säule guter Kommunikation ist Ehrlichkeit. Geben Sie offen zu, was Sie denken, sagen und fühlen. Halten Sie Versprechen und Absprachen ein. Gestehen Sie Fehler ein. Das schafft Vertrauen.

11. Gehen Sie Kommunikationsproblemen auf den Grund

Es ist schwierig, das Verhalten des Gegenübers zu verstehen. Wie und warum jemand etwas sagt, besitzt einen direkten Einfluss auf unser Verstehen. Ein Missverständnis führt zu Konflikten. Das Transaktionsmodell von Eric Berne hilft Ihnen, Ihr Kind oder andere Personen besser zu verstehen. Ziel einer Transaktionsanalyse ist es, die Wahrnehmung zu ergründen, zu reflektieren oder zu ändern. Das trägt dazu bei, Konflikte zu verstehen und zu lösen.

Hinweis: Mehr zum Thema Kommunikation finden Sie unter www-soft-skills.com. André Moritz informiert auf seiner Seite über 26 Soft Skills und wie man diese trainiert. Dazu gehört auch das von ihm entwickelte Konzept des “Soft Skills Würfels”. Neben allgemeinen Informationen gibt der Autor Tipps für Seminare, Bücher und gezieltes Coaching.

 

By Published On: 11.06.2021Categories: FamilieKommentare deaktiviert für Tipps zu “guter Kommunikation” von Eltern zu KindTags: , ,