Migräne – wenn der Kopf platzt

Kopfschmerzen hat eigentlich jeder Mensch mindestens ein Mal in seinem Leben. Ist allerdings von Migräne die Rede, kann man sich gewiss sein, dass es sich nicht nur um simple Kopfschmerzen handelt. Die Migräne ist eine Krankheit, die schleichend eintritt. Betroffene leiden mehr oder weniger an unangenehmen Symptomen. Einige reagieren während eines Migräne-Anfalles empfindlich gegenüber Lärm, andere können grelle Lichteinfälle nicht vertragen. Die meist halbseitigen Kopfschmerzen werden anfangs als leichten Druck beschrieben, der stetig zunimmt, bis die Schmerzen irgendwann unerträglich werden.

Wie kann ich mir Migräne vorstellen?

Anfangs ist der Schmerz gut zu ertragen. Die Symptome sind ähnlich wie bei leichten Kopfschmerzen und beeinträchtigen den Alltag kaum. Werden die Schmerzen jedoch stärker, ist kaum eine Aktion mehr möglich. Allmählich wird der Druck im Kopf beißend und ein immer wiederkehrendes Ziehen mischt sich mit ein. Der ganze Kopf scheint unter Spannung zu stehen. Bei einigen Menschen beginnt zudem eine Gesichtshälfte „einzuschlafen“. Man spürt den betroffenen Teil des Gesichts kaum, manchmal treten ebenso Übelkeit und Gleichgewichtsprobleme auf.

Was passiert im Kopf bei Migräne?

Der Schmerz beginnt im Hirnstamm. Hier liegen bedeutende Zentren, die den Kopfschmerz regulieren. Während der Organismus des Menschen ohne Migräne-Leiden spezielle Botenstoffe (Serotonin) bildet, um Schmerzimpulse zu dämpfen, fehlt bei Migräne-Patienten diese Maßgabe. Das Gehirn gerät außer Kontrolle, das Gesicht und der Kopfbereich sind schmerzempfindlich. Die Schmerzreize steigen an und im Hirnstamm werden Neuropeptide gebildet. Diese lösen Entzündungen der Blutgefäße in den Kopfinnenwänden aus. Dies führt dazu, dass die Hirnhäute stärker durchblutet werden und die Gefäße sich weiten. Das Gewebe im Kopf wird geflutet, der Kopfschmerz steigert sich ins Unermessliche.

Wer ist von Migräne betroffen?

Laut Studien sind ungefähr 15% aller Frauen und 7% der Männer von Migräne betroffen. Die Migräne selbst ist zwar nicht heilbar, sie kann aber bestmöglich behandelt werden.

Welche Hausmittel helfen bei Migräne?

Pfefferminzöl

In den Anfangsstadien kann Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen durchaus hilfreich sein. Diese bewährte Aromatherapie hilft allerdings nur bei leichten Kopfschmerzen und kann bei einem Migräne-Anfall nicht wirklich hilfreich sein.

Silberweidentee

Als Aspirin der Natur wird Silberweidentee verwendet. Zur Herstellung ist ein Teelöffel der Rinde in einem Viertel Liter kalten Wasser von Nöten. Dieser Tee wird aufgekocht, vom Herd genommen und für ca. 5 Minuten ruhen gelassen.

Kalte Umschläge

Bei einer Migräneattacke helfen eiskalte Umschläge auf dem Kopf. Dafür etwas eiskaltes, am besten aus dem Gefrierfach, wie zum Beispiel ein Cool-Pack in ein dünnes Handtuch wickeln und auf die Stirn legen. Bei mir lässt die Migräne dann nach einiger Zeit nach.

Was tu ich, wenn Hausmittel nicht mehr helfen?

In vielen Fällen greifen Betroffene zu Aspirin, Paracetamol und Ibuprofen. Manchmal kann es helfen, bei starken  Anfällen ist jedoch nur eine kurze oder gar keine Besserung in Sicht. Dann helfen oft nur stärkere Mittel, welche jedoch meist von einem Facharzt speziell verschrieben wurden. Hat man die Arznei eingenommen, möchte man eigentlich nur noch eines: ruhen und schlafen.

Was kann ich tun, um Migräne zu vermeiden?

Vorbeugend raten Mediziner zu viel Bewegung, um die Blutgefäße im Kopf zu trainieren. Ausdauersport wie Radeln, Joggen und Schwimmen scheinen hier besonders geeignet zu sein. Achtung: Sport bei Migräne ist zu vermeiden – jedoch wird kaum ein Mensch mit starken Schmerzen auf diese Idee kommen.

Leiden Sie häufiger unter Migräne, so sollten Sie auf Parfüm verzichten. Bestimmte Duftstoffe können Migräne-Schübe auslösen.

Lange Fernseh-Abende und übermässige Computersitzungen fördern Kopfschmerzen – hier müssen ausreichende Pause eingelegt werden.

Sorgen Sie im Alltag hin und wieder für Entspannung. Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf und planen Sie Dinge, so gut es geht. Ein zu starres und straffes Tagesprogramm löst Stress aus und dies ist oft maßgeblich für Kopfschmerzen und Migräne.

Wie kann man Migräne behandeln?

Um den normalen Kopfschmerz von der Migräne zu unterscheiden, ist ein Besuch beim Facharzt ratsam. Dieser wird verschiedene Untersuchungen durchführen und mitunter einen Kopfschmerzkalender mit Ihnen anlegen, damit eine Diagnose klar festzustellen ist. Ist die Diagnose erkannt, können Hilfsmittel in Form von Medikamenten eingesetzt werden.

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Bild von Janine, meinhaushalt.at