Ein Ausflugsziel nahe Wien: Die Burg Liechtenstein

Ein beliebtes Ausflugsziel stellt die Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf dar. Die im südlichen Wienerwald gelegene Stammburg der Fürsten von Liechtenstein lockt jährlich Tausende Besucher aus der ganzen Welt an. Mit ihrer einzigartigen Lage animierte und inspirierte sie bereits seit Jahrhunderten viele Künstler. Nahezu 200 Jahre (von 1130 bis 1295) diente sie als zeitweiliger Wohnsitz der Familie und verkörpert eine über 900-jährige Familiengeschichte.

Die Burg Liechtenstein – Ausflugsziel bei Wien

Die Gipfelburg steht auf einem Felsrücken und wurde 1136 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie wurde in diesem Jahr als Wehranlage samt Kapelle von Hugo von Petronell-Lichtenstein erbaut. Von dieser Zeit sind noch eine romanische Kapelle und einige – aber teilweise stark überarbeitete – Mauern der unteren Geschoße erhalten. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert wurde die Burg mehrfach erweitert. Die Steine dafür stammen aus dem Römersteinbruch bei Sankt Margarethen im Burgenland.

Im Hochmittelalter und der Frühen Neuzeit (ca. 1300 bis 1800) kam es sehr häufig zu anderen Besitz- und Zustandsverhältnissen der Burg. In der 1. Türkenbelagerung 1529 wurde die Burg verwüstet. Danach wurde sie wieder aufgebaut um beim Einfall des Siebenbürgen Wojwoden Stefan Bocskay weiter zerstört zu werden. In der 2. Türkenbelagerung wurde sie endgültig zerstört.
Der Neubau der Burg Liechtenstein passiert zwischen 1779 bis 1903. Im Jahre 1779 wird die Burg mit Treppen und Gängen zugänglich gemacht. Nach 1836 wird die Burg dem neuen Besitzer Fürst Johann II. von Liechtenstein übergeben, der eine romantische Restaurierung vornimmt. Nach einer größeren Pause der Restaurierungsarbeiten werden 1884 die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Unter größtmöglicher Schonung der erhaltenen Baustelle, und der Wahrung der inneren Raumgliederung wird der Auftrag ausgeführt. Erst im Jahre 1903 wird die Restaurierung vollendet.

Am Ende des 2. Weltkrieges und in der Zeit der sowjetischen Besatzung wird die Burg wieder stark beschädigt, die Inneneinrichtung und das Archiv geplündert.
In den Jahren 1949 und 1953 wird die Anlage, die die 2 Stilrichtungen Romantik und Historismus vereint restauriert. Von 1960 bis 2007 wird die Burg von der Marktgemeinde Maria Enzersdorf verwaltet, als Heimstätte für die Pfadfinder von Maria Enzersdorf, ab 1983 als Spielstätte der Johann Nestroy-Spiele und ab 1995 als Weinbaumuseum genutzt. Die Kosten für die Renovierung der Burg waren für die Gemeinde Maria Enzersdorf nicht finanzierbar, so dass der Pachtvetrag 2007 gelöst wurde. Die Burg wird seither im Rahmen des Guts- und Forstbetriebes Wilfersdorf der “Stiftung Fürst Liechtenstein” verwaltet. Aufgrund von Baumängeln wurde von 2007 bis 2009 die Burg gesperrt. So fanden die unter der Leitung von Elfriede Ott veranstalteten Festspiele an der westlichen Burgmauer statt. 2008 bis 2009 wurde die Burg renoviert, bekam ein neues Dach und ist seit dem Frühjahr 2010 wieder öffentlich zugänglich.

Die Burg wird durch die wesentlichen Teile der romantischen Burganlage aus dem Jahr 1130, den zahlreichen Einrichtungsgegenständen wie Waffen, Möbel und Balkendecken, Reliefs und die Burgkapelle, sowie mit einer der schönsten Blicke über Wien zu einer ganzjährigen Kultureinrichtung. Die Burg bietet breit gefächerte Führungen bzw. Themenführungen rund um die Geschichte der Burg und des Fürstenhauses Liechtensteins.
Für eine Stärkung lohnt sich ein Besuch im Restaurant Hotwagner. Das Hotel und Restaurant ist über einen Fußweg von nur ca. 5 Minuten zu erreichen und verwöhnt Sie mit Delikatessen. Neben regionaler Hausmannskost, werden auch wöchentliche oder saisonale Gustostückerl angeboten. An schönen Tagen können Sie sich hier auf der Palmen-Terrasse mitten im Grünen ausruhen und genießen.

Wer sich gerne länger im schönen Maria Enzersdorf aufhalten möchte, nimmt die gemütlichen Zimmer inklusive Frühstück des Hotels Hotwagner in Anspruch.