Tomaten anpflanzen – so erlangt man eine reiche Ernte

In diesem Jahr war es endlich soweit: meine Terrasse ist fertig geworden, die Gartenmöbel wurden richtig eingeweiht und auch die Kinder konnten in Planschbecken und Sandkasten so richtig schön toben. Mein großer Stolz waren jedoch meine überdimensionalen Gemüsekästen, die uns in diesem Jahr eine reiche Ernte bescheren sollten. Tomaten sollten gezogen werden – so viel stand schon vor dem Kauf der Saat fest, da wir alle gerne Tomaten essen und man mit Tomaten auch unheimlich viel machen kann.

Welche Tomatensorte kaufen?

Beim Kauf entschied ich mich für die Cherry-Tomaten. Diese Variante, welche auch gern als Kirschtomaten bezeichnet wird, ist recht süß im Geschmack und als Snack zwischendurch ideal. Die Saat zu kaufen war also nicht so schwer – richtiges Gemüse daraus zu schaffen doch dann eher. Laut Verpackung sollte eine Vorkultivierung bereits ab März möglich sein. Dieses Verfahren beschränkt sich jedoch auf die Aufzucht im Mini-Gewächshaus auf der Fensterbank. Gesagt, getan: es wurde ein Mini-Gewächshaus gekauft. Nach wenigen Tagen sah man auch die ersten Keimlinge und auch in mir keimte Stolz und Freude auf.

Nach einer Woche war aus dem Keimling auch ein etwas größerer Stängel entstanden, zwei Blätter bildeten sich – das sah doch schon mal nett aus. Allerdings war´s das dann auch. Es trat ein Wachstumsstopp ein, die Blätter kringelten sich ein und die Pflanze ging ein. Toll!

Aber davon lässt man sich ja nicht entmutigen, also ging es an den 2. Versuch. Mit einem ebenso großen Feuereifer pflanzte ich erneut mehrere Tomatenkerne in mein Mini-Gewächshaus, aber nach einer Woche war das Ergebnis wieder dasselbe. Es war beinahe wie verhext. Während sich meine Erdbeeren mit Freuden dem Wachstum verschrieben und auch meine Zierkürbisse immer mehr rankten, wollten die Tomaten lieber Lebewohl sagen. Irgendetwas schien nicht zu stimmen. Da ich aber niemals aufgebe und eher im Kreis laufe, als einen Verlust hinzunehmen, wagte ich einen weiteren Versuch – der Letzte, wie ich mir vornahm. Sollte es nun auch nicht klappen, würde ich mir eben etwas größere, vorgezogene Pflanzen auf dem Wochenmarkt kaufen. Das schwor ich auch feierlich den Tomatenkernen, die ich nun wieder in frische Erde gab – jedoch das Mini-Gewächshaus in die Kammer verbannte.

Und nun mein Tipp: als ich nach wenigen Tagen die ersten Keimlinge wahrnahm, befreite ich den Topf von der Fensterbank, welche zudem noch mit Heizungsluft regelmäßig durchflutet wurde und stellte jeden Morgen den kleinen Pflanzentopf auf die Terrasse – genau genommen mitten in die Frühjahrssonne. Des Abends holte ich meine Zöglinge wieder herein – denn Frost sollte dieses Mal nicht den Tod der Pflanzen bedeuten. Und siehe da: es klappte. Die Pflanze wurde immer größer und robuster – nach zwei Wochen zeigten sich die nun typisch gezackten Blätter! Ein Erfolg auf der ganzen Linie.

Was passiert mit den Keimlingen der Tomaten?

Als im Mai die Eisheiligen verstrichen waren die Tomaten auch reif für das Umsetzen. Ich besorgte extra Gemüseerde aus dem Baumarkt und pflanzte meine wertvollen Minipflanzen in die vitaminreiche Erde. Bereits nach kurzer Zeit konnte man sehen, dass die Tomatenpflanzen es mir dankten. Sie wuchsen wirklich in Rekordzeit. Bereits nach einem Monat waren die Pflanzen so groß wie ich (nun gut, 1,63m ist nicht wirklich groß, aber die Pflanzen nahmen allmählich Gestalt an). Nach weiteren drei Wochen vollzog ich quasi einen Freudentanz, denn ich entdeckte die ersten gelben Blüten, aus denen später nämlich die Tomaten sprießen sollten. Und seit einer Woche – genau genommen nach ungefähr einem halben Jahr Anzucht, viel Pflege und reichlich Sonne – konnte ich die ersten Tomaten ernten. Wahrhaft lecker, süß und knackig sind die Cherrytomaten und werden am liebsten mit Mozzarella oder Frischkäse verspeist. Die Hochsaison der Tomaten ist also der August bis September. Im nächsten Jahr bin ich um einiges schlauer und werde gleich das Gewächshaus umgehen und den Pflanzen richtige Sonnenstrahlen und viel frische Luft gönnen.

Was sollte ich bei der Anzucht der Tomaten beachten?

  • Halten Sie zwischen den Tomatenpflanzen einen Abstand von ca. 60 Zentimeter. Die Pflanzen werden in der Regel recht buschig und sollten sich nicht zu sehr ins Gehege kommen.
  • Tomaten brauchen ein Dach über dem Kopf – Wasser von oben gefällt ihnen nämlich ganz und gar nicht. Hierdurch können außerdem Pilze und andere Infekte entstehen. Wenn man seine Tomaten soweit gezüchtet hat, möchte man den Erfolg auch sehen und sollte daher die empfindlichen Pflanzen schützen.
  • Tomaten lieben Sonne. Je mehr desto besser und umso süßer werden auch die Früchte.
  • Rundum geschlossene Bauten sind für Tomaten nicht ratsam. Tomatenpflanzen brauchen Licht und Wind.
  • Regelmäßiges Bewässern ist ebenso wichtig: lassen Sie den Boden der Tomatenpflanzen niemals gänzlich austrocknen, sondern achten Sie auf eine gute Wasserzufuhr. Während starker Hitzeperioden im Hochsommer sollte man sogar morgens und abends nachwässern.
  • Es ist nötig die Pflanzen ab einer gewissen Größe zu stützen, da die Pflanzen in der Tat recht groß werden können. Dies hängt jedoch von der Tomatensorte ab. Besonders ideal sind Spiralstäbe aus Aluminium oder Edelstahl. Am besten steckt man die Stäbe mit den Jungpflanzen gemeinsam in die Erde, um so später die Wurzel nicht zu verletzen.
  • Das Ausgeizen sollte auch nicht unterschätzt werden. Unter Ausgeizen versteht man das regelmäßige Abtrennen der Seitentriebe in den Blattachseln. Diese Seitentriebe kosten die Pflanze nur Kraft.

Lesen Sie auch: Tipps gegen Wespen im Garten und am Balkon

Bild von Janine, meinhaushalt.at