Geld anlegen für die Familie – darauf sollte man achten

Wer nach der Geburt des Kindes mit der finanziellen Vorsorge beginnt, der befindet sich schon einmal auf dem richtigen Weg. Doch wie können die Eltern, die Großeltern oder andere Familienmitglieder sicher sein, dass es sich um ein lukratives Finanzprodukt handelt? Wer die Zukunft des Nachwuchses finanziell absichern will, sollte auch über den Tellerrand blicken und mitunter auch einen Blick in Richtung Börse werfen.

Sollten Eltern in einen börsengehandelten Indexfonds investieren?

Der Führerschein, das Studium, die Ausbildung, der Auslandsaufenthalt – der Start in das Erwachsenleben kann sehr wohl teuer werden. Genau deshalb ist es auch wichtig, dass die Eltern schon nach der Geburt Überlegungen anstellen, wie sie für ihren Nachwuchs finanziell vorsorgen können. Eine Möglichkeit sind Sparangebote von Wohnungsgenossenschaften. Dabei handelt es sich um regionale Immobilienunternehmen, die genossenschaftlich organisiert sind. Durch Mieteinnahmen erwirtschaften die Wohnungsgenossenschaften in weiterer Folge Kapital. Das Geld wird im Interesse der Mitglieder, die Jahr für Jahr eine Dividende erhalten, reinvestiert. Eine Anlageform, die – so Stiftung Warentest – sicher ist und empfohlen werden kann. Eine weitere Möglichkeit sind börsengehandelte Indexfonds – sogenannte ETFs. Dabei handelt es sich um eine langfristige Anlageform, die durchaus etwas riskant ist. Aufgrund der Tatsache, dass ein ETF Aktienindizes abbildet, gehören Wertschwankungen zum Alltag. Doch das heißt nicht, dass ETFs nicht empfohlen werden können – vor allem dann, wenn die Eltern über mehrere Jahre ihr Geld anlegen wollen, sollten sie sich für einen ETF entscheiden. Der Vorteil ist, dass auch nur geringe monatliche Beträge investiert werden müssen, wenn sich die Eltern für einen ETF-Sparplan entscheiden, der etwa von einer Direktbank angeboten wird. Mitunter genügen bereits 50 Euro/Monat; auch 10 Euro/Monat sind möglich, wobei hier natürlich die Eltern auf die Depotgebühren achten müssen. Sehr wohl gibt es Anbieter, die zwar mit niedrigen Sparbeträgen locken, jedoch hohe Gebühren in Rechnung stellen, sodass die Rendite aufgefressen wird. Doch welcher Index ist empfehlenswert? Vorweg: der MSCI World überzeugt bereits seit mehreren Jahren. Im MSCI World Aktienindex befinden sich 1600 Aktien aus insgesamt 23  Ländern. Des Weiteren kann der Index gewichtet werden; die Gebühren sind zudem auch durchaus günstig.

Was sonst noch beachtet werden sollte

Auch wenn die Fonds über die Börse wieder verkauft oder auch die Sparplan-Raten jederzeit angepasst werden können, so sollte man dennoch ein paar Tipps und Tricks berücksichtigen. Empfehlenswert ist etwa, wenn man sich für eine flexible Geldentnahme entscheidet. Muss der Fonds zum 18. Geburtstag des Kindes aufgelöst werden, so muss man mitunter Einbußen akzeptieren, wenn sich die Aktienmärkte gerade in einer Schwächephase befinden. Zudem müssen die Eltern, die für ihr Kind vorsorgen, auch die Abgeltungssteuer (25 Prozent) berücksichtigen.

Warum Ausbildungsversicherungen keinesfalls empfohlen werden können

Doch natürlich gibt es auch Finanzprodukte, die nicht empfohlen werden können. Die Rede ist von einer sogenannten Ausbildungsversicherung. Das Prinzip ist simpel: Die frischgebackenen Eltern zahlen regelmäßig in einen Vertrag an – das ganze Prozedere erinnert an eine Kapitallebensversicherung. Auch die Nachteile erinnern an dieses traditionelle Finanzprodukt, weil die Laufzeiten lang und die Renditen extrem niedrig sind.