Wie meistert man den Alltag mit einem Neugeborenen?

In der Schwangerschaft malen sich die werdenden Eltern in den schönsten Farben die Zukunft zu dritt aus – Mutter werden als die Erfüllung aller Träume. Ist der neue Erdenbürger dann endlich da, so sieht die Welt ein klein wenig anders aus, als man es sich vielleicht vorgestellt hat. Die meisten jungen Eltern empfinden das Leben mit einem Neugeborenen in der ersten Zeit schwieriger als erwartet. Während das kleine Kind fast den ganzen Tag verschläft, wird hingegen die Nacht zum Tag gemacht. Sicherlich wissen viele Eltern, dass der Tagesablauf neu geordnet werden muss, dass Prioritäten anders liegen werden, doch in der Praxis ist es dann wesentlich anders.

Auf Umstellung des Lebensrhythmus einstellen

Der Lebensrhythmus mit dem Baby muss verändert werden – leider ist dies nicht von heute auf morgen möglich. Nur durch das Zusammenspiel von Kind und Eltern kann dieser Takt neu angelegt werden. Nicht nur, dass ein neues Wesen Platz im Leben von Mama und Papa eingenommen hat, nein: eigene Ansprüche und Wünsche müssen zwangsläufig und zeitweilig von den Eltern ein wenig zurückgeschraubt werden, denn ein Kind verlangt gerade im ersten Lebensjahr eine Menge Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Gegenseitige Unterstützung der Eltern

Damit die Umstellung auf ein Leben zu dritt leichter fällt, sollten sich junge Eltern gegenseitig unterstützen und unter die Arme greifen. Ein Neugeborenes verlangt gerade in den ersten Wochen pünktlich seine Flasche oder möchte gestillt werden. Dies kostet nicht nur Schlaf, sondern wird beim Stillen vor allem die Mutter körperlich anstrengen. Daher wäre es sinnvoll, wenn der Vater tagsüber die Mutter entlastet, ihr bei den häuslichen Tätigkeiten hilfreich zur Seite steht und ihr bestmöglich das kleine Kind abnimmt.

Bis das Neugeborene seinen festen Tages- und Nachtrhythmus findet werden einige Wochen vergehen. Nicht immer finden Eltern daher Zeit und Lust sich dem Haushalt zu widmen. Daher ist es nicht verwerflich den Haushalt hin und wieder mal Haushalt seien zu lassen und sich um sich selbst und das Baby zu kümmern. Wer sich jetzt zusätzlich unter Druck setzt und meint, dass das Haus oder die Wohnung picobello auszusehen hat, wird innerhalb kürzester Zeit körperlich und seelisch die weiße Fahne schwenken.

Das Auftreten von Unruhe, Hektik und Leistungsdruck muss vor allem von der Mutter bestmöglich ferngehalten werden, ansonsten können sich hieraus Stillprobleme entwickeln.

Nicht selten leidet auch die Beziehung der Eltern untereinander an der neuen Situation. Sie haben nicht mehr so viel Zeit wie vor der Geburt des Kindes und selbst die eigene Gefühlswelt gerät manches Mal in ein regelrechtes Chaos. Da sich alles nur noch um das Baby dreht empfinden sich viele Eltern nicht mehr als Mann und Frau, sondern nur noch als Mutter und Vater. Damit die persönlichen Gefühle und die Zuneigung zueinander nicht leidet, sollten junge Eltern sich die Aufgaben nach besten Gewissen aufteilen und sich zwischendurch Zeit für sich gönnen. Wird dies nicht beachtet, kann auf Dauer die Partnerschaft schwer in Mitleidenschaft gezogen werden.

Pausen sinnvoll für sich selbst nützen

Das Leben mit einem Neugeborenen ist eine ganz neue Erfahrung für Eltern. Wer die Schlafpausen des Kindes für die Partnerschaft oder persönliche Highlights bewahrt, kann im Grunde nichts verkehrt machen. Ein gutes Buch lesen, mit dem Partner mal wieder kuscheln oder über belangloses reden können oft wahre Wunder bewirken.

Dennoch besteht der Alltag der Eltern mit dem Neugeborenen nicht nur aus schlafen, stillen, kennen lernen und wieder schlafen. Manchmal ist der Stressfaktor auch durch andere Begebenheiten durchaus schwierig zu meistern. Rund 20% aller Neugeborenen leiden unter Koliken. Auch Schreibabys sind nicht weniger selten. Warum es gerade diese kleinen Wesen trifft hat die Wissenschaft noch nicht erforschen können. In vielen Fällen flauen diese Symptome jedoch nach drei Monaten, spätestens jedoch nach einem halben Jahr ab. In dieser Zeit lernt das Kind sich auch selbständig mit seiner Umwelt vertraut zu machen, nabelt sich langsam von seinen Eltern ab und ist neugierig, was es alles zu entdecken gibt. Dann müssen andere Vorsichtsmaßnahmen wie beispielsweise Sicherung des Haushaltes vorgenommen werden.

Bis dieser Zeitpunkt allerdings erreicht ist, müssen viele schlaflose Nächte und nervenaufreibende Momente durchlebt werden. Nichtsdestotrotz sollte eines nicht vergessen werden: das Lachen eine Kindes ist das schönste Geschenk auf Erden. Diese Momente lassen viele Eltern die Strapazen der vergangenen, ruhelosen Nächte vergessen. Ein Gluckser eines Babys macht alle Schwierigkeiten wett, schließlich ist es das eigene Fleisch und Blut, dass man vom kleinen Baby zu einem eigenständigen Menschen groß werden sieht.

Es wird immer besser werden

Letztendlich macht die Tatsache, dass es allen Eltern so ergeht, die Situation nicht besser, erleichtert jedoch so manch heiklen Moment ungemein.
Sollten es dennoch in einem Augenblick zuviel für ein Elternteil werden, weil das Kind unaufhörlich schreit oder seinen Trotzkopf durchsetzen möchte, so kann ohne Bedenken der Raum verlassen werden. Tief durchatmen, vielleicht eine Tasse Kaffee oder einen Tee trinken und dann mit neuem Elan an den kleinen Nimmersatt herantreten – diese Methode hat sich schon für viele Eltern bewährt.

Im Grunde werden viele Eltern im Laufe der Zeit die Anfangsphase rückblickend belächeln, denn schließlich geht jede schwierige Zeit irgendwann vorbei. Vergessen werden sollte allerdings niemals, dass man vielleicht selbst einmal ein so kleines, unschuldiges Wesen war.

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Foto von Janine, meinhaushalt.at