So heizt Deutschland – die verschiedenen Heizmodelle im Überblick

Im Jahr 2019 war die Gasheizung noch immer die am weitesten verbreitete Heizmethode in Deutschland. Obwohl in den letzten Jahren der Fokus immer mehr auf eine ökologische Lebensweise gelegt wird, werden Alternativen zum Heizen mit Gas oder Öl noch nicht häufig im großen Stil verwendet, wobei heutzutage schon viele verschiedene Heizsysteme auf dem Markt sind, die auch auf diese Rohstoffe verzichten. Zwar lassen viele nachhaltig lebende Menschen in den letzten Jahren ihre veralteten Heizkörper tauschen, doch findet man heutzutage noch immer in den meisten Wohnungen und Häusern der Deutschen Heizmethoden, die auf fossilen Rohstoffen basieren.

Wie heizt Deutschland?

Bei einer Erhebung der BDEW für Wohnungen aus dem Jahr 2019 ist herausgekommen, dass noch immer 48,2% der Deutschen mit Gas heizen und somit auf eine wenig nachhaltige Methode setzen. Darauffolgend heizt auch ein Viertel der Menschen, genauer gesagt 25,6%, mit Heizöl. 13,9% der Deutschen heizen ihre Wohnung oder ihr Haus über Fernwärme. Strom als Energieträger zum Heizen kommt nur in rund 4,8% der deutschen Haushalte vor. Die restlichen 7,5% der Deutschen wärmen ihren Wohnraum mit sonstigen Heizmöglichkeiten. (Statistik: https://www.bdew.de/media/documents/Pub_20191031_Wie-heizt-Deutschland-2019.pdf)

Welche Heizmethoden gibt es?

In Deutschland sind mittlerweile unzählige verschiedene Heizmethoden zugelassen. Die bekanntesten dieser zugelassenen Methoden sind:

  • Gasheizung: Was der deutliche Vorteile einer Gasheizung ist, ist das kein Lagerraum für den Brennstoff nötig ist, da Erdgas jederzeit verfügbar ist und nicht nachgefüllt werden muss. Im Vergleich zu einer Ölheizung ist Erdgas zudem noch relativ umweltfreundlich. Allerdings benötigt man für eine Gasheizung natürlich einen Gasanschluss und der Verbrauch ist höher als bei anderen Heizmethoden. Ein weiterer Nachteil ist eindeutig, dass die Gaskosten abhängig von politischen Entwicklungen stark schwanken können. Möchte man sich eine Gasheizung zulegen, muss man mit einem Anschaffungspreis von 1500 – 3000€ rechnen.
  • Ölheizung: Beim Heizen mit Öl ist kein Anschluss an ein bestehendes Beheizungsnetz notwendig. Durch moderne Entwicklungen, wie die Brennwerttechnik, ist der Verbrauch der Ölheizung relativ gering. Hierbei muss man allerdings immer erwähnen, dass Öl ein fossiler Rohstoff ist und es zu einem hohen CO2 Ausstoß kommt. Für das Heizöl, dessen Preis immer wieder schwankt, braucht man zusätzlich einen Öltank. Für die Anschaffung einer modernen Ölheizung muss man oftmals bis zu 10.000€ in die Hand nehmen.
  • Fernwärme: Die Fernwärme ist eine Heizmethode mit hohem Wirkungsgrad, die keinerlei Wartungskosten braucht. Anders als bei Öl und Gas sind die Heizkosten zusätzlich relativ konstant. Fernwärme lohnt sich allerdings nur in Regionen, in denen bereits ein Fernwärmenetz vorhanden ist. Ein weiterer Nachteil der Fernwärme ist die meist begrenzte Anbieter Auswahl, von denen man zusätzlich stark abhängig ist. Je nachdem welche Hindernisse sich für die Verlegung des Anschlusses auf dem Grundstück befinden, können die Kosten für die Anschaffung von Fernwärmesystemen stark variieren.
  • Elektroheizung: Für eine Elektroheizung muss man vergleichsweise wenig Platz schaffen und es müssen auch keine speziellen Rohre verlegt werden. Dafür ist eine Elektroheizung wenig effizient und hat einen sehr hohen Stromverbrauch sowie einen hohen CO2 Ausstoß. Dafür punktet die Elektroheizung mit ihren Anschaffungskosten, die mit 700 – 1000€ sehr kommod sind.
  • Wärmepumpe: Beim Heizen mittels Wärmepumpe setzt man auf eine klimafreundliche Heizmethode mit hoher Energieeffizienz und geringen Heizungs- und Wartungskosten. Diese Art des Heizens benötigt hingegen relativ viel Platz und braucht behördliche Auflagen. Auch die Anschaffungskosten, die bei 12.000 – 25.000€ liegen, sind für viele Deutsche ein Ausschlussgrund.
  • Holzheizung: Dadurch, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, ist diese Art des Heizens natürlich besonders nachhaltig. Es handelt sich um eine nahezu CO2-neutrale Verbrennung und kann sich auch problemlos mit anderen nachhaltigen Heizsystemen, wie zum Beispiel Solar Heizungen, kombinieren lassen. Da nur moderne Holzöfen sehr wirkungsvoll sind, setzen viele lieber auf andere Heizmethoden, da bei einem Holzofen zusätzlich ein großer Lagerraum für die Pellets benötigt wird, den viele schlichtweg nicht haben. Auch die Anschaffungskosten von 20.000 – 25.000 Euro sind nicht für jeden tragbar.
  • Solarthermie-Heizung: Das Heizen mittels Solarthermie ist sehr energieeffizient und klimaneutral. Zusätzlich punktet diese Art des Heizens durch ihre lange Lebensdauer und durch ihre Unabhängigkeit von Energieversorgern. Allerdings können auch moderne Solarthermie-Heizungen noch nicht den ganzen Wohnraum beheizen, sondern sind eher zur Unterstützung anderer Heizsysteme gedacht. Zusätzlich eignet sich nicht jedes Dach für die Installation von Kollektoren, die für dieses System essenziell sind. Preislich bewegen wir uns hier bei einem Kollektor und Speicher für 15 Quadratmeter bei etwa 5000€.
  • Blockheizkraftwerk: Ein Blockheizkraftwerk hat einen sehr hohen Wirkungsgrad und nimmt kaum Platz ein. Auch hier ist man gänzlich unabhängig von Energieversorgern. Allerdings lohnt sich die Anschaffung eines Blockheizkraftwerks, das mittels fossiler Rohstoffe betrieben wird, erst ab einem bestimmten Energiebedarf. Mit Anschaffungskosten von rund 10.000€ gehört diese Art des Heizens auch nicht unbedingt zu den billigsten.
By Published On: 25.05.2021Categories: Haushalt, SparenKommentare deaktiviert für So heizt Deutschland – die verschiedenen Heizmodelle im ÜberblickTags: , , , ,