Soll ich mir einen eigenen Finanzberater nehmen?

Bei den derzeit so niedrigen Zinsen drängt sich die Frage nach anderen Möglichkeiten zur Geldanlage auf. Wenn man selbst kein Interesse hat, sich in diese Probleme zu vertiefen, liegt die Suche nach einem Anlageberater nahe. Unter welchen Umständen ist das sinnvoll und wie finde ich einen guten solchen Berater?

Die ersten Schritte ohne Berater

Mit ein paar Tausend Euro ist es schwierig, die Kosten für einen Berater zu rechtfertigen. Es gibt keine gute Beratung umsonst, die Kosten werden höchstens versteckt.

Schon so lassen sich die ersten Schritte in die Richtung einer sinnvollen Geldanlage setzen, die auch später noch von Vorteil sind. Sie bestehen nämlich aus dem Kennenlernen der Materie und der eigenen Reaktionen auf Kursgewinne und -verluste. Die Elemente des Investierens sollte jeder kennen. Für den Anfang reichen sie aus, einige Fonds auszuwählen, auf niedrige Gebühren zu achten und das eigene Portfolio mit wenig Aufwand zu verwalten.

Ist das Kapital durch das Bilden einer Reserve und hoffentlich durch Investitionserträge dann hinreichend gewachsen, kann man auf Plattformen wie trustlocal.de nach einem Anlageberater suchen.

Wann ist ein Berater sinnvoll?

Er sollte engagiert werden, wenn er seine Kosten für den Kunden wert ist.

Ein Kriterium ist das zu verwaltende Vermögen. Im vierstelligen Bereich werden einige Fonds ausreichen, die man mit etwas Grundlagenverständnis ins Depot eines Online Brokers legt.

Ein weiterer Punkt ist die persönliche Situation. Die Idee zur Bildung einer Reserve entsteht oft im Zusammenhang mit einer Geldanlage für eine junge Familie. Dann müssen die Bedürfnisse der Kinder genauso berücksichtigt werden wie zum Beispiel das Erwerben von Wohnraum und die Altersvorsorge der Eltern.

Wie finde ich einen guten Berater?

Kriterien wie das wirtschaftliche Verständnis und ein kundenfreundlicher Umgang spielen natürlich eine Rolle, darüber hinaus darf ein Berater nur im Interesse seines Kunden tätig sein.

Das mag selbstverständlich scheinen, ist es aber nicht. Viele Anlageberater unterliegen einem Interessenskonflikt. Sie erhalten für den Verkauf bestimmter Anlageprodukte und Wertpapiere eine Provision und das bedeutet, ein solcher Verkauf ist in ihrem eigenen Interesse. Das betrifft bei Banken angestellte Berater auf jeden Fall, gilt aber auch für freiberuflich tätige Anlageberater, die auf der Basis von Provisionen entlohnt werden. Ihren Kunden bieten sie eine angeblich kostenlose Beratung an, aber diese Kosten sind nur gut verborgen.

Als Kunde möchte man einen Berater, der einem nur die für das eigene Ergebnis optimierten Schritte empfiehlt. Ein solcher Honorarberater muss nach der aufgewendeten Zeit entlohnt werden, längerfristig fährt man damit aber wesentlich besser.

Fazit

Sobald etwas Kapital zu veranlagen und die eigene persönliche Situation nicht mehr ganz einfach ist, drängt sich das Engagement eines Beraters auf. Im Zweifelsfall sollte man eher zu früh als zu spät einen solchen in Anspruch nehmen. Die Kosten von Fehlern im Bereich der Geldanlage sind üblicherweise höher als ein Beraterhonorar.

By Published On: 10.03.2022Categories: TippsKommentare deaktiviert für Soll ich mir einen eigenen Finanzberater nehmen?Tags: , , ,