Der richtige Umgang mit Geld: Die besten Tipps zur Erziehung

Wenig zahlt sich im Leben so aus wie der verantwortungsvolle Umgang mit Geld. Was Geld ist und wie man damit sinnvoll umgeht, ist gerade für kleine Kinder aber schwer zu begreifen. Und auch mancher Teenager tut sich mit der Budgetplanung schwer, wenn im Freundeskreis Markenklamotten angesagt sind. So fördert man den richtigen Umgang mit Geld und das lernen Kinder dabei.

“Über Geld spricht man nicht!” So lautet eine bekannte Maxime. In der feinen Gesellschaft mag dieser Grundsatz gelten. Für die Familienerziehung ist er dagegen ein schlechter Ratgeber. Es ist nämlich ausgesprochen wichtig, dass man Kindern nicht einfach nur Geld in die Hand drückt. Man sollte das Gespräch darüber suchen, was man mit Geld macht und wie man dieses einsetzt. Diese Eckpunkte helfen dir bei der Gelderziehung für Kinder.

Kinder schrittweise heranführen

Kleine Kinder müssen erst einmal begreifen, dass Waren ihren Preis haben. Diese Erkenntnis lässt sich erst dann fördern, wenn Kinder ein mathematisches Verständnis für Zahlen und Geld entwickeln. Nun kannst du deinem Nachwuchs einen kleineren Münzbetrag geben und dich zusammen mit dem Kind auf die Suche nach einer passenden Ware machen. Es wird die Erfahrung machen, dass sich manches damit kaufen lässt und anderes nicht. Grundsätzlich sind positive Erfahrungen für Kinder sehr wichtig. Das solltest du auch hier beachten. Wenn du also weißt, dass dein Kind es auf eine bestimmte Leckerei abgesehen hat, solltest der Betrag bei den ersten Kaufhausgängen für eines dieser Produkte reichen. Später kannst du ihm dann beibringen, Beträge für einen gezielten Kauf zu sparen oder eine Wunschliste anlegen.

Taschengeld als Erziehungsaufgabe gestalten

Sobald Kinder größer werden, ist das Taschengeld die wichtigste Maßnahme in der finanziellen Erziehung. Taschengeld ist Geld, über das Kinder erstmals frei verfügen können. Insofern ist es mit finanziellen Freiheiten verbunden. Gleichzeitig haben wir es hier nicht einfach nur mit geschenktem Geld zu tun. Taschengeld ist mit Erziehungsaufgaben verbunden. Mit ihm bekommen Kinder einerseits einen größeren finanziellen Freiraum. Gleichzeitig lernen sie, was Sparen ist und dass man Geld nicht nur für kurzfristige Bedürfnisse ausgeben kann. Man kann auch auf langfristige Projekte hinarbeiten und sich einen echten Herzenswunsch erfüllen.

Auch diese Lernschritte kannst du unterstützen. Zahle deinem Kind sein Taschengeld pünktlich. So kann es auf Verlässlichkeit bauen und sicher planen. Suche den Austausch darüber, wofür man Geld sinnvoll ausgibt oder wo was zu welchem Preis gekauft wird. Gleichzeitig solltest du offen für die Wünsche deiner Kinder sein und sie frei über ihr Taschengeld verfügen lassen. Auch wenn das Kind zunächst einmal alles Geld sofort für Spielzeug und Süßigkeiten ausgeben will, muss man es nicht unbedingt verbieten. Auch die Erfahrung, dass danach nichts übrig bleibt, muss man im Leben einmal machen.

Wie viel Taschengeld braucht ein Kind?

Verschiedene Kinder erhalten unterschiedlich viel Taschengeld. Der Betrag hängt dabei nicht nur vom Einkommen der Eltern ab. Er hat auch etwas mit anderen Fragen zu tun. Welche Bedürfnisse deckt ein Kind mit dem Geld ab? Was kaufen die Eltern im Haushalt ein und stellen es Kindern frei zur Verfügung? Manche Kinder erhalten auch zusätzliches Taschengeld von Großeltern. Auch das kann in eine Berechnung einfließen. Dein Kind will Diskussionen über die Summe des Taschengeldes mit dir führen? Dann solltest du dich nicht darüber ärgern. Nutze die Chance für einen Austausch darüber, wie man Geld einsetzt und sei auch offen für Veränderungen. In jedem Fall solltest du das Taschengeld nach Alter staffeln. Insofern wird es im Laufe der Zeit ohnehin erhöht. Da viele Eltern sich aber gerne an Richtwerten orientieren, hier eine Empfehlung:

Taschengeld nach Alter:

  • bis 5 Jahre: 0,50 – 1,00 Euro wöchentlich
  • bis 6 Jahre: 1,00 – 1,50 Euro wöchentlich
  • 7 – 8 Jahre: 1,50 – 2,50 Euro wöchentlich
  • 9 – 10 Jahre: 2,50 – 3,50 Euro wöchentlich
  • 11 – 12 Jahre: 18,50 – 23,50 Euro pro Monat
  • 13 – 15 Jahre: 23,50 – 39,00 Euro pro Monat
  • 16 – 18 Jahre: 39,00 – 79,00 Euro pro Monat

Eigenverantwortung stärken

Generell solltest du einen Austausch mit deinem Nachwuchs suchen. Es geht bei diesem Austausch nicht um das Überreden zu vernünftigen Entscheidungen. Das Gegenteil ist der Fall. Stärke die Eigenverantwortung durch eine bewusste Entscheidung. Das zahlt sich langfristig aus. Wer im Leben bewusste Entscheidungen für oder gegen den Kauf von Dingen trifft, behält die finanzielle Kontrolle über sein Konsumverhalten. Bewusster Konsum hält Menschen davon ab, auf jede Werbung hereinzufallen. Und er kann Jugendliche stärken, wenn es um Druck in der Peer Group geht. Zur Stärkung der Verantwortung gehört es auch, dass Kinder irgendwann ein eigenes Girokonto erhalten. Die meisten Banken bieten diese Möglichkeit ab einem Alter von 14 Jahren an.

Vorbildfunktion übernehmen

Beim Umgang mit Geld übernehmen Eltern eine wichtige Vorbildfunktion. Sprich mit deinem Kind also ruhig darüber, wenn du auf bestimmte Dinge verzichtest, um auf andere sparen zu können. Es kann davon möglicherweise mehr lernen als von Eltern, die ihm vorleben, wie man in Saus und Braus lebt. Mancher Impulswunsch verschwindet nach einem Tag auch bereits wieder. Wenn man ein bewusstes Konsumentenverhalten in der Familie etabliert, findet man in Kindern sogar oftmals Verbündete. Der Verzicht auf Plastikmüll-Produkte zu Gunsten der Umwelt ist ein gutes Beispiel dafür. Wichtig in dieser Auseinandersetzung sind jedoch zwei Dinge. Suche ein gemeinsames Gespräch. Diese Tipps zur guten Kommunikation helfen. Außerdem ist es wichtig, dass Kindern grundlegende Wünsche erfüllt werden. So zeigst du deinem Kind, dass du es liebst. Das ist im Alltag aber schon durch einfache Kleinigkeiten möglich.

Wenn das Sparschwein nicht mehr alle Wünsche erfüllt

Irgendwann hegen Kinderherzen Wünsche, die vom Sparschwein allein nicht erfüllt werden können. Spätestens als Jugendliche gibt es auch die Möglichkeit für den ersten Job. Dabei lernen Kinder, für Geld zu arbeiten. Sie übernehmen Verantwortung und erkennen, was ihre Arbeit wert ist. Auch an dieser Stelle lernt man wichtige Dinge für das Leben. Neben den klassischen Jobs wie Rasenmähen, Zeitung austragen, Nachhilfe geben oder Gassi gehen mit Hunden gibt das digitale Zeitalter auch manche Verdienstmöglichkeit im Zusammenhang mit der Arbeit am Computer her. Prüft in der Familie am besten gemeinsam, welche Arbeit ansprechend ist. Schließlich soll der Job Deinem Kind im Idealfall nicht nur Geld bringen, sondern auch Spaß machen.

Fazit

Den Umgang richtigen mit Geld lernen Kinder stufenweise. Altersgemäße finanzielle Freiheiten sind dabei ebenso wichtig wie der Austausch darüber, wie man Geld verwendet. Du solltest deinem Kind also nicht nur Geld geben, sondern es an den Umgang damit pädagogisch heranführen.

By Published On: 12.12.2022Categories: KinderKommentare deaktiviert für Der richtige Umgang mit Geld: Die besten Tipps zur ErziehungTags: , , ,