Wie gestaltet man sein zuhause kindersicher?

Ein kindersicheres zuhause ist das A und O – spätestens wenn die kleinen Krümel anfangen zu krabbeln, wächst der Entdeckerinstinkt, und dann ist wirklich nichts mehr sicher. Alles muss erkundet, angefasst, gedreht und gewendet werden. Werden nun nicht rechtzeitig Vorkehrungen in punkto Kindersicherungen vorgenommen, können schlimme Unfälle und böse Wehwehchen an der Tagesordnung stehen.

Fakt ist, dass Kinderunfälle im Haushalt mitunter die häufigste Todesursache ist. Damit dies aber nicht passiert und kleine Kullertränchen im Voraus vermieden werden, sind im Folgenden einige praktische Tipps gegeben, wie man kostengünstig und schnell die Wohnung oder das Haus kindersicher gestaltet.

Wie gestaltet man sein zuhause kindersicher?

Sicherheitsartikel

Sicherheitsartikel wie Steckdosensicherungen, Treppen – und Herdschutzgitter, Rauchmelder, Pflanzenerdeschutz, SchubladensperreToilettensicherung oder Kantenschutz gibt es kostengünstig in jedem guten Babyfachhandel zu erwerben. Wer zwischendurch die Augen aufhält findet auch in günstigen Discounterläden zu Angebotszeiten ebenso preiswerte Artikel. Überprüfen Sie dennoch beim Kauf von Sicherheitsartikeln, ob diese mit dem CE-Zeichen und Tüv-Siegel versehen sind. Ist dies der Fall, kann dem Kauf nichts im Wege stehen. Fehlen diese Belege allerdings, so sind diese Waren wahrscheinlich mangelhaft und weisen keine hohe Qualität auf, was somit nicht für die Sicherheit des Kindes förderlich ist.

Baby nicht auf Wickelkommode allein lassen

Lassen Sie Ihr Kind niemals und unter keinen Umständen allein auf der Wickelkommode – auch nicht, wenn es mal kurz an der Tür klingelt oder das Telefon läutet. Diese Personen können warten oder zurückgerufen werden. Nehmen Sie entweder Ihr Kind mit oder wickeln Sie es in Ruhe zu Ende. Viel zu schnell erlernen kleine Babys sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen – dies sollte niemals unterschätzt werden.

ExtraTipp: Wenn die Kinder sich zu aktiv auf der Wickelkommode bewegen, einfach auf dem Boden wickeln, so können sie nicht mehr hinunterfallen.

Keine Tischdecken

Verzichten Sie mindestens im ersten Jahr auf Tischdecken. Ecken und kleine Zipfel von Tischdeckchen oder Tischläufern sind äußerst verlockend für kleine Babyhände und ehe man sich versieht landen Blumen, Kaffeeservice und Bestecke auf dem Boden. Dies wäre ja nicht allzu schlimm, aber in dem meisten Fällen sind Kaffeetassen mit heißen Getränken gefüllt, oder warme Speisen auf den Tellern. Die Verbrühungsgefahr ist einfach zu hoch – mit einer heißen Tasse Kaffee oder Tee kann sich Ihr Kind bis zu einem Drittel seiner Körperfläche verbrennen! Achten Sie daher darauf, dass das Baby oder Kleinkind keine Chance erhält, an diese Gegenstände zu gelangen.

Plastiktüten wegräumen

Sorgen Sie dafür, dass Plastiktüten und andere Verpackungsmaterialien unzugänglich für Ihr Kind sind. Im ersten Moment findet das Kind es zwar aufregend und abenteuerlich mit knisternden und knautschigen Packungen zu spielen, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ein unvorsichtiger Augenblick und Ihr Liebling hat sich gleich einmal die Tüte über den Kopf gezogen – hier besteht Erstickungsgefahr!

Giftige Putzmittel für Kinder unerreichbar aufbewahren

Putzmittel, Batterien und andere giftigen Utensilien sollten in Schränke verbannt werden, an die Ihr Kind kein Zugriff erhält. Die beste Möglichkeit ist ein Schrank, der sich abschließen lässt oder in ungreifbarer Höhe für Ihr Kind liegt. Gelangen giftige Substanzen in die Atem- oder Verdauungsgänge der Kinder, so kann nur noch ein Arzt helfen.
Sind Sie Raucher? Sorgen Sie unbedingt dafür, dass Zigaretten, Feuerzeuge und Aschenbecher nicht für kleine Kinderhände zugänglich sind. Verspeisen Kinder schon geringste Anteile einer Zigarette, so kann dies durchaus tödlich für Ihren Liebling enden.

Garten kindersicher gestalten

Gartenbesitzer werden sich ebenso im Garten umsehen müssen. Tiefe Löcher, Gartenteiche und giftige Pflanzen sollten schnellstmöglich beseitigt werden. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind nicht verletzen kann, oder an giftigen Pflanzen, wie beispielsweise Bilsenkraut, Blauer Eisenhut, Engelstrompeten, Gartenbohne, Stechapfel, Blauregen, Wunderbaum, Christrose, Efeu, Kaiserkrone, Lupine, Lorbeer-Kirsche, Oleander (hochgiftig!), Stechpalme, Besenginster, Buchs, Essigbaum, Forsythie, Liguster, Rhododendron, Schneeball oder Wacholder nascht.

Auch für Pflanzenliebhaber, welche ihre Topfpflanzen in der Wohnung auf Fensterbänken oder ähnlichem halten, sollten sich Gedanken über den Standort machen Die Liste an giftigen Pflanzen ist nahezu unendlich. Informieren Sie sich am besten beim hiesigen Gärtnergeschäft, was unbedenklich im eigenen Garten gepflanzt werden darf.

Teich oder Pool versperren

Befindet sich ein Teich oder ein Pool im Garten ist große Vorsicht geboten. Wasser zieht Kinder magisch an und sollte für Kinder unerreichbar sein. Umranden Sie Ihren Teich mit einem Zaun oder sperren Sie Ihren Pool ab, wenn das möglich ist. Wenn der Pool nur über eine Leiter erreichbar ist, geben Sie die Leiter immer wieder in den Pool, so dass Ihr Kind nicht alleine auf die Leiter klettern kann. Lassen Sie Ihr Kind nie im Planschbecken alleine – es braucht nur nach vorne zu fallen und kann auch mit wenig Wasser im Becken ertrinken.

Türen absichern

Erlernen die Kinder erst einmal, wie Türklinken funktionieren, so kann dies auch tückisch werden. Sorgen Sie dafür, dass vor allem die Wohnungs- oder Haustür immer verschlossen ist, damit Ihr Kind nicht auf unbeabsichtigte Abenteuerreise gehen kann. Auch bei der Gartentür immer gut absperren, so dass Ihr Kind nicht einfach das Grundstück verlassen kann. Auch die Türe zum Keller in einem Haus sollte gut versperrt sein, so dass Ihr Kind nicht einfach in den Keller hinunterlaufen kann.

Wer eine Garage hat, sollte diese mit einem Lichtschranken nachrüsten. Dieser bewirkt, dass der Schließungsprozess gestoppt wird, sobald der Lichtstrahl unterbrochen wird. So kann nichts passieren, sollte Ihr kleiner Abenteurer noch einmal schnell in die Garage laufen, bevor sich das Tor schließt. Hier gibt es weiters auch Garagentore mit einem Fingerklemmschutz, welcher oft auch nachgerüstet werden kann.

Möbel standfest montieren

Überprüfen Sie schon frühzeitig, ob Regale, Kommoden oder andere Kleinmöbel stabil stehen und unter Belastung nicht einfach umkippen können. Kleinkinder üben vor den ersten Schritten den richtigen Stand. Hierfür wird sich an allem hochgezogen, was sich gerade auf dem Krabbelweg befindet. Auch Schubladen, welche mühelos herausgezogen werden können, bilden eine Gefahrenquelle – sind die kleinen Finger erst eingeklemmt oder die Schublade herausgezogen, können kleine Tränchen kaum vermieden werden.

Diese Liste könnte unendlich weitergeführt werden – im Grundkern sind die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen allerdings enthalten. Junge Eltern oder Familie von mehreren Kindern werden mit der Zeit immer mehr Gefahrenquellen ausmachen und diese bestmöglich kindersicher machen. Die Kinder zeigen einem auch recht schnell, welche Dinge sie brennend interessieren und welche nicht, das ist von Kind zu Kind verschieden. Wir haben trotzdem einen wichtigen Punkt vergessen? Dann freue ich mich jetzt schon auf einen Kommentar oder eine Email.

Foto von Andreas, meinhaushalt.at

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