Früchte nachreifen lassen

Autor

Redaktion

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Geposted am

8. August 2008

Bereits im Kindesalter wird uns von den Erwachsenen beigebracht, dass grüne, unreife Früchte und ebenso unreifes Gemüse nicht verzehrt werden darf. Da heißt es, abwarten bis die Früchte und das Gemüse nachreift und endlich seine für ihn typische Farbe erhält. Oftmals ist es allerdings verwunderlich, warum die einzelnen Obst- und auch Gemüsesorten so unterschiedlich nachreifen. Andere Gemüsesorten reifen sogar sehr schlecht oder gar nicht nach.

Woran liegt es, dass einige Früchte nicht nachreifen wollen?

Es gibt Früchte, die reifen hervorragend nach – diese Früchte werden im Fachjargon als klimaterische Früchte bezeichnet. Dann gibt es allerdings wieder Obstsorten, die außerhalb ihres Baumes oder Strauches gar nicht nachreifen wollen – diese werden nichtklimaterische Früchte genannt. Das Geheimnis: einige Fruchtsorten reifen während ihres Wachstums dank des gasförmigen Pflanzenhormons Ethylen nach. Wird die Frucht vom Zweig genommen, so fehlt nun dieses Pflanzenhormon. Einige Obstsorten nehmen uns das arg übel und weigern sich nachzureifen – ihnen fehlt schlichtweg Ethylen, so dass es zu einer Weiterreifung einfach nicht kommen kann.

Andere Früchte und ebenso Gemüse reift hingegen auch ohne weiteres Pflanzenhormon ohne Probleme. Zu den Früchten- und Gemüsesorten gehören beispielsweise

  • Äpfel
  • Aprikosen
  • Papaya
  • Tomaten
  • Pfirsiche
  • Avocados
  • Birnen
  • Mangos

Nicht nachreifende Obstsorten sind hingegen Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen oder Weintrauben. Auch Zitrusfrüchte tun sich mit dem Nachreifeprozess äußerst schwierig.

Warum halten sich exotische Früchte bei uns so lange?

Exotische Früchte wie Kiwis, Bananen, Zitronen, Drachenfrüchte, Ananas usw. legen häufig eine weite Reise zurück, ehe sie bei uns auf dem Küchentisch landen. Oftmals werden die Früchte noch recht unreif geerntet und für die Überfahrt mit Stickstoff versehen, damit sie eben nicht nachreifen und im Laden dann hübsch und knackig wirken.

Wie bekomme ich unreifes Gemüse und Obst schneller reif?

Natürlich können einige Gemüse- und Obstsorten von selbst nachreifen, wie wir bereits erfahren haben. Einige Früchte oder Gemüse haben jedoch ihre Probleme mit dem Reifeprozess und brauchen daher ein wenig Unterstützung. So kann man zum Beispiel klimaterische Früchte sehr gut mit nichtklimaterischen Früchte und Gemüse zusammenlegen. Das klimaterische Gemüse und Obst gibt Ethylen ab, so dass sich auch die nichtklimaterische Früchte- und Gemüsesorten damit versorgen können.

Äpfel dazulegen

Kiwis und Mangos brauchen meist ein paar Tage Lagerung, bis sie eine schöne Reife erhalten. Diesen Vorgang kann man jedoch beschleunigen, wenn man zum unreifen Obst einen Apfel legt. Das im Apfel enthaltene Ethylen – ein Gas – beschleunigt den Reifungsprozess von Kiwis & Co. Die Faustregel gilt auch im umgekehrten Fall: Früchte, die nicht schnell verderben sollen, dürfen nicht mit Äpfeln zusammen gelagert werden.

Woran erkenne ich denn nun, ob mein Obst und Gemüse reif ist?

Die meisten Gemüse- und Obstsorten können ganz einfach mit einem Drucktest überprüft werden. Zum Beispiel kann man die Kiwi im Geschäft leicht mit den Fingern befühlen. Drücken Sie die Frucht kurz an – gibt sie nach, ist sie für den Verzehr geeignet. Ebenso kann man die Mango oder eine Papaya überprüfen. Ein leichter Fingergriff zeigt an, ob die Mango verzehrbereit ist. Bei einer Ananas sollte man leichte am Stiel ziehen. Lässt sich dieser bewegen und biegen, so ist die Frucht gut zu schneiden und zu genießen.

Bananen, Äpfeln und Birnen sieht man ihren Reifegrad an der Schale an. Druckstellen zeigen an, dass die Äpfel nicht besonders sanft gelagert wurden und dementsprechend schon älter sind. Besonders Bananen weisen mit ihren dunkelbraunen Flecken auf ein gewisses Alter hin. Eine schöne, frische, kräftige Gelbfärbung zeigt hingegen, dass die Banane reif zum Essen ist.

Und die Melonen? Klopfen Sie hier auf die Schale. Klingt das Klopfgeräusch hohl, so ist die Frucht reif.

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Bild von Janine, meinhaushalt.at

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