Das ist wohl schon fast jedem passiert, die Münze rutscht dauernd durch den Automaten. Doch hier ein Tipp, wie es trotzdem klappt:
Der Nervenkrieg am Automaten
Diese Situation hat bestimmt schon jeder ein Mal erlebt: man steht im Parkhaus vor einem Automaten und möchte sein Ticket einlösen. Der Automat verlangt Silbergeld, man könnte auch alternativ einen Schein zur Bezahlung in den Automaten schieben, aber das Kleingeld soll es richten, denn wer möchte schon zehn oder zwanig Ein-Euro-Stücke als Rückgeld erhalten? In den meisten Fällen beträgt die Parkgebühr sowieso nur meist ein oder zwei Euro. Also wird die Münze aus der Geldbörse gefischt und der Automat damit gefüttert. Doch anstatt die Gebühr zu entrichten, rutscht das Geld schwippdiwupp wieder durch. Gut, kann ja mal passieren – der Automat hat sich eben verschluckt. Also wird ein zweiter Versuch gestartet, aber auch dieser misslingt. Ein wenig nervös, aber immer noch mit dem selben Enthusiasmus versucht man es ein drittes, viertes, fünftes Mal. Mittlerweile bildet sich hinter uns eine Schlange von Kunden, die auch ihr Ticket einlösen möchte und man beginnt hibbeliger zu werden. In der größten Not reibt man verzweifelt mit dem Rand der Silbermünze am Automaten, denn das soll ja Sagen zufolge helfen. Aber nein, die Münze rutscht wieder durch. Die Münze wird wieder aus dem Geldrückgabefach gefischt, nun rubbelt man heftiger am Automaten, in der Hoffnung, so die Münze überreden zu können. Und auf einem Mal, als ob die Münze und der Automat nur darauf gewartet hätten, dass sich bei uns Stresspusteln im Gesicht bilden, flutscht die Münze durch, das Ticket wird entwertet und man kann das Parkhaus verlassen. Was für eine Aufregung – aber mal allen ernstes: bringt es wirklich etwas, wenn man die Münze am Automaten reibt?
Der Bundesverband der deutschen Vending-Automatenwirtschaft sagt: das Reiben der Münze neben dem Automatenschlitz bringt rein gar nichts. Es ist wie ein Placebo-Medikament: es beruhigt ungemein, nützt aber nicht im Geringsten.
Warum kann man den Automaten nicht überlisten?
Jedes Gerät mit Münzeinwurffunktion verfügt über einen elektronischen Münzprüfer. Dieser Münzprüfer liest jede Münze, die eingeworfen wird, genau durch, da er über gewisse Daten verfügt, die mit der Münze übereinstimmen müssen. Kommt die Münze nun durch den Schlitz in den Automaten, so wird die Münze vom Prüfgerät vermessen sowie auf Größe, Leitfähigkeit und elektromagnetische Eigenschaften überprüft. Einige Automaten verfügen sogar über die Eigenschaft das Prägungsbild der Münzen abzutasten.
Wie dem auch sei: entspricht die Münze nicht den abgespeicherten Daten, so spuckt der Automat sie wieder aus. Durch Rubbeln, Kratzen, Reiben oder Anfeuchten lässt sich der Prüfer jedoch nicht beeindrucken, da hier auch keine elektrostatische Aufladung erfolgt.
Warum hat man dennoch manchmal nach dem Rubbeln Erfolg?
Ehrlich gesagt ist dies ein Fall von Glückssache. Manchmal kann der Automat sich tatsächlich beim blitzschnellen Kontrollieren „verschlucken“ und er schmeißt eine völlig intakte Münze einfach wieder raus. Dies liegt auch oftmals daran, dass der Automat einen zu eng gefassten „Toleranzrahmen“ hat und die Münzen eigentlich ohne Probleme durchrutschen sollten. Daher kann es vorkommen, dass die Münze erst nach dem zweiten oder dritten Mal angenommen wird – diese Versuche können auch gern ohne Rubbeln am Münzschlitz erfolgen.
Was hilft wirklich?
Einfach die Münze etwas anfeuchten, dann wird sie ‘geschluckt’.
Warum ist der Toleranzrahmen so eingestellt?
Nun könnte man tatsächlich fragen, warum dieses Programm so eingestellt ist – ganz einfach: es soll Falschgeld ausschließen, denn immer wieder versuchen Menschen auch Geld aus anderen Ländern in unsere Automaten zu geben. Damit kein Betrug vorgenommen werden kann, ist dies sinnvoll, auch wenn es für den Verbraucher oftmals heißt, Ruhe zu bewahren. Einfach weiterversuchen oder eine neue Münze verwenden – dann klappt es auch mit dem Ticket.
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Bild von Janine, meinhaushalt.at
