Hilfe bei Einschlafproblemen und Alpträumen

Man wirft sich unruhig im Bett hin und her, verändert die Schlafposition, trinkt noch etwas Milch oder Wasser, liegt wieder im Bett, zählt vielleicht noch die Schäfchen oder zählt von 100 an rückwärts – doch es hilft alles nichts. Man findet einfach nicht in den Schlaf, obwohl man müde ist. In den meisten Fällen wird der Arzt um Rat gefragt und ein Schlafmittel erbeten, wenn dieser Zustand über einen längeren Zeitraum anhält. Doch mit Medizin kann und sollte man nicht langfristig arbeiten. Ärzte und Experten raten eher zu verhaltenstherapeutischen Methoden. Diese schaden nicht der Gesundheit und helfen besser in den Schlaf zu kommen.

Hausmittel gegen Schlafstörungen

Warme Milch mit Honig

Wer Einschlafprobleme hat, oder an Alpträumen leidet, sollte mal probieren vor dem Schlafengehen etwas warme Milch mit Honig und Anis trinken.

Tee mit Zitronenmelisse und Baldrian

Wem keine Milch mit Honig schmeckt, kann es auch mit einer Tasse Tee mit Zitronenmelisse und Baldrian versuchen.

Untersuchungen zur Abklärung

Schilddrüsen-Probleme oder Depressionen?

Oftmals können einfache Dinge Schuld an der Schlaflosigkeit sein. Ärzte untersuchen daher ihre Patienten oftmals auf Schilddrüsen-Überfunktion oder versuchen Depressionen auszuschließen. Sind diese Befunde allerdings negativ, wird weitergeforscht.

Psychoedukation

Bei der Psychoedukation ist ein verhaltenstherapeutisches Gespräch oftmals sehr sinnvoll. Auch die Schlafwach-Kontrolle ist eine Möglichkeit der Schlaflosigkeit auf die Schliche zu kommen. Hierfür ist natürlich ein ausführliches Gespräch vor der Kontrolle notwendig, in der Patienten erfahren, was ein normaler Schlaf ist und wie viel wir in der Nacht überhaupt schlafen. Tipps der Experten: schweres Essen, Alkohol und Horrorfilme vor dem Schlafen gehen vermeiden.

Entspannungstherapien

Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga oder Tai-Chi: all diese Methoden können helfen, gegen Schlafstörungen zu arbeiten. Einziger Nachteil: die Wirkung tritt nicht sofort ein, sondern wird peu á peu erreicht. Wichtig hierbei ist natürlich die Regelmäßigkeit, bei die der Patient die Therapien vornehmen sollte, da ansonsten ein positiver Effekt wohl kaum erzielt werden kann.

Schlafrestrikation

Bei dieser Methode wird die Zeit, in die der Patient schläft für eine bestimmte Zeit lang stark verkürzt. In der Regel wird diese Methode für ungefähr 2 Wochen lang ausprobiert. Die Schlafenszeit wird beispielsweise von 8 auf 5 Stunden gedrosselt. Werden Erfolge erzielt, gilt es die Schlafzeit langsam zu verlängern. Durch dieses Training gelangen viele Patienten wieder zu geregelten Schlafzeiten.

Stimuluskontrolle

Bei diesem Verfahren ist es wichtig, dass sich Personen mit Schlafproblemen nur dann ins Bett begeben, wenn sie sich auch wirklich müde fühlen. Es sollte nicht sofort oder ständig aufgestanden werden. Auch Grübeleien und Besinnungen gehören mitunter dazu, dass Personen mit Schlafstörungen einfach nicht in den Schlaf finden. Die Betroffenen sollten immer zu gleichen Zeit das Bett aufsuchen, wirklich müde sein und auf Nickerchen tagsüber verzichten.

Kognitive Techniken

Viele Menschen liegen in ihren Betten, hängen ihren Gedanken nach und zerbrechen sich den Kopf. Dies kann durchaus den Schlaf rauben, den aber ein jeder von uns dringend benötigt. Wichtig hierbei ist es jedoch, das Gedankenkarussell zu unterbrechen und zu versuchen sich von den Problemen zu lösen. Experten raten hierfür kognitive Techniken an: unangenehme Vorstellungen werden losgelassen, beruhigende Bilder hervorgerufen, um so in einen wohltuenden Schlaf zu gelangen.

Wussten Sie das?

Kein Mensch schläft wirklich ganz durch. Wir alle werden während der Nacht mehrere Male kurz wach, allerdings wissen wir davon morgens kaum mehr etwas davon. Unser Körper erholt sich nur wirklich richtig in den Tiefschlafphasen, während in den REM-Zyklen (wenn unser Gehirn stärker arbeitet, erlebtes verarbeitet etc.) die Schlafenden sich mehr oder weniger bewegen, sich mehrmals drehen und wenden.

Auch die Dauer des Schlafes ist unterschiedlich: Kurzschläfer kommen bereits mit fünf oder sechs Stunden Schlaf aus, während Langschläfer bis zu zehn Stunden Schlaf benötigen. Wer schlecht einschläft, kann zudem abends ein wenig Sport treiben. Der Körper ist in Bewegung, schüttet Stresshormone aus, welche wiederum müde machen.

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Foto von Sabine, meinhaushalt.at