Liebeserklärung an die Linzer Torte

Die Original Linzer Torte gehört ebenso zur Österreichischen Küche wie das Riesenrad und der Donauwalzer zu Wien. Der saftige Kuchen besteht aus einem Mürbteig, dem sogenannten Linzer Teig, und einer Füllung mit Ribiselmarmelade (Johannisbeermarmelade). Darüber kommt ein Gitter aus Teig, das der Linzer Torte ihr charakteristisches Aussehen gibt. Eine Besonderheit macht diese Mehlspeise aus. Denn das Rezept für die Linzer Torte wurde erstmalig bereits im 17. Jahrhundert aufgeschrieben und ist somit das älteste bekannte Tortenrezept der Welt. Die Gräfin Anna Margarita Sagramosa verewigte 1653 die einzelnen Zutaten in ihrem Kochbuch „Buech von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerckh, Gewürtz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding etc.“. und gab es so an die Nachwelt weiter. Bereits im römischen Reich kannte man Kuchen mit ähnlichem Erscheinungsbild, doch erzählt man sich, dass ein Wiener Konditor namens Linzer die Torte erfunden hätte. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass es sich tatsächlich um die Stadt Linz handelt, die Namensgeber der berühmten Süßspeise war.

In Linz beginnt’s – Die Geschichte der Linzer Torte

Erfunden hat er sie nicht, die Linzer Torte, aber er hat für ihre Verbreitung auf der ganzen Welt gesorgt. Die Rede ist von Johann Konrad Vogel (1796–1883), der die Linzer Zuckerbäckerswitwe Katherina Kreß ehelichte und sich rund um die Massenproduktion der beliebten Linzer Torte berühmt machte. Linzer Auswanderer brachten den Kuchen mit dem markanten Gitter und der süß-sauren Marmelade sogar bis nach Amerika, nämlich nach Milwaukee, Wisconsin. Und die ganze Welt ist heutzutage begeistert von der Linzer Torte, die am besten erst zwei Tage nach Fertigung verspeist wird. Denn dann ist der Mürbteig gut durchgezogen und saftig und mit ein wenig Staubzucker ist ein Stück dieser Mehlspeise eine echte Gaumenfreude für Groß und Klein.

Familienrezept für eine Linzer Torte nach Großmutters Art

Ein Familienrezept aus Linz macht das Zubereiten und Backen der Linzer Torte zum echten Kinderspiel, wobei das Anfertigen des Mürbteigs ein wenig Routine verlangt. Folgende Zutaten sind nötig für einen Kuchen im Durchmesser von 26 cm:

Zutaten:

  • 300 g Mehl griffig
  • 150 g Haselnüsse, gerieben
  • 150 g Mandeln, geschält, gerieben
  • 220 g Staubzucker
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb
  • 300 g Butter, kalt
  • ½ Teelöffel Nelkenpulver
  • 1 TL Zimt
  • ½ Zitrone, unbehandelt, die Schale

Für die Füllung:

  • 250 – 300 g Ribiselmarmelade (Johannisbeermarmelade)
  • 1 große Oblate

Zum Bestreichen:

  • 1 Eigelb
  • 2 EL Sahne
  • 40 g Mandeln, gehobelt
  • Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung:

  • Mit der Hand werden Mehl und Butter gut abgebröselt und sodann gleich mit den restlichen Zutaten vermengt. Mit kalten Händen muss nun rasch ein Mürbteig zubereitet werden. Dieser wird in Klarsichtfolie eingewickelt und 30 Minuten im Kühlschrank kaltgestellt.
  • In der Zwischenzeit eine Springform mit einem Durchmesser von 26 cm fetten und bemehlen. Backrohr auf 170°C vorheizen.
  • Nun 2/3 des Teiges in die Form geben und mit den Händen gleichmäßig verteilen, bis ein Rand von 3 – 4 cm Höhe entsteht und der Boden gleichmäßig mit Teig bedeckt ist.
  • Nun wird die Oblate aufgelegt. Das Rezept funktioniert jedoch auch hervorragend ohne die Verwendung der Zwischenschicht. Die Ribiselmarmelade wird auf dem Teig verteilt.
  • Den restlichen Teig rollt man nun aus und schneidet ihn in fingerdicke Streifen. Diese werden nun im Gitternetzmuster auf dem Kuchen verlegt.
  • Rund um den Rand wird eine dickere Teigrolle gelegt, gut festdrücken. Mit dem Eigelb-Sahne-Gemisch nun das Gitter und den Rand bestreichen und die Torte in der Mitte mit den gehobelten Mandeln bestreuen.
  • Die Linzer Torte wird nun im vorgeheizten Backrohr bei 170°C ca. 50 – 60 Minuten gebacken. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestreuen.
  • Tipp von der Oma: Die Linzer Torte am besten schon am Vortag zubereiten, den Gästen wird die typisch österreichische Mehlspeise noch besser schmecken.

Foto von Sabine, meinhaushalt.at

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