Tipps für einen gelungenen Germteig/Hefeteig

Germteig oder Hefeteig ist eine Teigart, die noch unsere Oma’s oft gebacken haben, heutzutage aber immer weniger gemacht wird, weil sich viele Hobbybäcker nicht mehr herantrauen. Schade, denn dieser Teig ist eine ideale Grundlage für Obstkuchen oder für eine Pizza. Denn wenn man einige Tipps ganz genau befolgt, wird Ihnen dieser Teig genauso gut gelingen und allen sehr gut schmecken.

Tipps für einen gelungenen Germteig/Hefeteig

Finger bemehlen

Bei einem Germteig ist es sehr wichtig die Finger immer wieder mit Mehl zu bestäuben oder mit lauwarmen Wasser zu benetzen, bevor der Teig angefasst wird. Denn der Germteig ist sehr klebrig und bleibt an den Fingern sehr gut kleben, so dass man nicht richtig kneten kann.

Frische Hefe oder Trockenhefe

Wird ein Würfel Frischhefe verwendet, hat dieser normalerweise 42 g Hefe. Die Trockenhefe hat pro Packung zwar nur 7 g, im Gegenwert zur Frischhefe, sind das aber rund 24 g. Somit kann man also für einen Würfel Frischhefe im Rezept genauso gut knapp 2 Packungen Trockenhefe verwenden.

Frischetest für Germ/Hefe

Um herauszufinden, ob Germ (Hefe) noch brauchbar ist, gibt es einen Trick: Gib ein Stück in heißes Wasser, wenn es aufsteigt, ist sie noch brauchbar.

Hefeteig wird flaumiger

Soll der Germteig noch fluffiger werden – dann den Teig mit Magermilchjoghurt anstatt Milch anrühren. Der Frische-Kick ist garantiert!

Germteig in der Mikrowelle aufgehen lassen

Hefeteig einfach in der Mikrowelle aufgehen lassen. Für 3-4 Minuten bei 100 Watt arbeiten lassen und schon hat man einen schnellen und lockeren Hefeteig – schneller geht´s nicht mehr.

Germteig aufbewahren

Germteig ist ein durchaus dankbarer Teig und kann sehr gut eingefroren werden. Nach dem Aufgehen den überschüssigen Teig in einen Gefrierbehälter geben und in den Gefrierschrank geben. Will man den gefrorenen Teig verwenden, dann am besten einen Abend vorher aus dem Gefrierschrank nehmen und über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Vor dem Backen ein bis zwei Stunden aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur aufwärmen.

Hefeteig bleibt länger frisch

2 gekochte, pürierte Kartoffeln (2 kleine Knollen auf 500 g Mehl) sind ein wahrer Geheimtipp. Einfach das Kartoffelpüree unter den Teig geben vor dem Aufgehen. Andere Variante: Margarine oder Butter weglassen und stattdessen mit Öl anrühren – so bleibt der Teig schön frisch und locker.

Schüssel Wasser im Backofen

Ein Kuchen aus Germteig wird schön flaumig, wenn man beim Backen eine hitzebeständige Schüssel Wasser in den Backofen hineinstellt.

Kuchenreste verwerten

Sind Kuchenreste übrig geblieben? Nicht sofort wegwerfen. Werden diese zerbröselt und mit flüssiger Butter vermengt, sind sie ein idealer Mürbeteigboden-Ersatz.

Sie haben jetzt Lust auf einen Kuchen aus Germteig bekommen, aber kein Rezept? Dann probieren Sie einfach dieses aus:

Rezept Oma’s Obstkuchen aus Germteig mit Streusel

Zutaten für klassischen Hefeteig:

  • 350 g Mehl
  • 50 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 150 ml Milch
  • 50 g Butter
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1 Ei

Zutaten für Streusel:

  • 100 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker oder 1 Schuss Vanillearoma
  • evtl. eine Prise Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 200 g Mehl

Belag:

  • evtl. Marmelade oder Obstmus (sollte mit dem Obst harmonieren!)
  • Obst (z.B. Zwetschken, Beeren, Äpfel usw.)
Anleitung
  1. Zuerst geben Sie Mehl, Zucker und Salz in eine große Schüssel und vermischen Sie die Zutaten gut. Die Milch in einem Topf am Herd etwas erwärmen und die Butter zum schmelzen dazugeben.
  2. Jetzt machen Sie in der Mehl-Zucker-Mischung eine kleine Mulde wo Sie das Päckchen Trockenhefe hinein geben. Jetzt noch die warme Milch (sollte wirklich nicht zu heiß sein, sonst geht der Teig nicht auf!) und das Ei dazu geben.
  3. Die Zutaten jetzt gut zu einem Teig kneten und die Schüssel danach mit einem Geschirrtuch abdecken. Den Teig für mindestens 45 Minuten “gehen lassen”. Wenn sich der Teig ungefähr verdoppelt hat, ist er zur Weiterverarbeitung bereit. Jetzt können Sie den Teig entweder auf  einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen oder gleich auf einem gefetteten Backblech glatt streichen.
  4. Haben Sie zu viel Teig, dann können Sie jetzt diesen einfach entnehmen und einfrieren.
  5. Damit der Kuchen noch saftiger wird, den Teig mit etwas Marmelade oder Mus bestreichen. Diese sollte immer mit den Früchten harmonieren – zum Beispiel für einen Kuchen mit Zwetschken ein Pflaumenmus oder Beerenmarmelade wählen.
  6. Nun die gewünschten Früchte waschen, entkernen, halbieren und leicht in den Teig auf dem Backblech drücken. Hier eignen sich Äpfel, Pfirsiche oder Nektarinen sehr gut.
  7. Für die Streusel die Butter und den Zucker auf der Arbeitsfläche mit den Händen gut vermischen. Jetzt noch das Salz, den Vanillezucker und eventuell andere Aromen wie Zimt dazugeben. Zum Schluss noch das Mehl dazugeben und alles so vermischen, bis sich kleine krümelige Kugeln bilden. Die Streusel auf den Früchten schön aufteilen.
  8. Den Blechkuchen für 30-35 Minuten bei ca. 180° C Umluft (200° C Ober-/Unterhitze) im Backofen backen.

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Foto von Karin